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Taxi Times - April 2018

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ANTRIEB Platz ist in der

ANTRIEB Platz ist in der kleinsten Hütte. Bis zu vier Trolleys soll der Kofferraum fassen. Unter Spannung: Das Ladekabel könnte ruhig ein wenig länger sein. ELEKTRISCHE ALTERNATIVE FÜR KRANKENFAHRTEN Bewusst auf kleine Taxis zu setzen ist ein Phänomen, das man bislang nur außerhalb Deutschlands kennt. Wer sich einen Kia Soul EV kauft, darf dafür aber elektrisch fahren. Elektromobilität ist angesagt und hip, das kommt auch bei den Kunden an. Kia hat diesen Trend erkannt und bietet mit dem vollelektrischen Soul EV eine Fusion zwischen nachhaltiger Mobilität, modernem Lifestyle und guter Qualität. Seine Premiere feierte der Kia Soul EV mit Taxipaket auf dem Münchner E-Taxi-Tag. Die Entwicklung des Taxipakets erfolgte in gewohnter Qualität bei dem Oldenburger Umrüster Intax. Zum Taxipaket gehören die Vorrüstung für Taxameter/Wegstreckenzähler – inklusive Konsole, Funk-Vorrüstung, Dachzeichen mit Halterung für HALE- oder Kienzle-Dachzeichen, die Taxi-Notalarmanlage, eine Zentral-Innenlichtschaltung und Fußraumschalen. Das komplette Taxipaket kann für 700 Euro zum Fahrzeug dazu gebucht werden, eine Folierung in Hellelfenbein kostet zusätzlich 800 Euro. Unser Testwagen war komplett inklusive Taxameter und Funk ausgestattet. Speziell die für das Funkgerät entwickelte Konsole macht einen so guten Eindruck, dass es eine wahre Freude ist. Gerade die Qualität der Umrüstung passt zum guten Gesamteindruck, den der Kia Soul hinterlässt. Obwohl „nur“ als Fahrzeug aus dem B-Segment einzustufen, ist der Soul EV nahezu komplett ausgestattet. Das zeigt sich direkt bei der Fahrzeugkonfiguration, die dem Soul-Interessenten nur erfrischend wenig Optionen bietet. Neben der Farbe kann lediglich zwischen den beiden Ausstattungslinien „Plug“ und „Play“ gewählt werden. Der von uns getestete Wagen verfügt über die umfangreichere „Play“- Ausstattungslinie. Für den Taxi-Einsatz ist sie auch die einzige Wahl; denn nur sie bietet exklusiv einen CHAdeMO-Schnellladeanschluss sowie eine Batterieheizung. Ebenfalls verfügt der Testwagen über das optionale Komfortpaket: Für 1 134 Euro netto bietet es überraschende Details wie Ledersitze, von denen die vorderen beheizt und belüftet sind, Sitzheizung auf den äußeren Rücksitzen, Parksensoren vorne und hinten sowie drei 12-Volt- Steckdosen und eine LED-Ambientebeleuchtung. Eine Sitzventilation in B-Segment-Fahrzeugen hat Seltenheitswert und zeigt, welchen Anspruch Kia an sich selbst stellt. Während der Testphase bei minus 10 Grad Celsius waren wir natürlich für solche Extras extrem dankbar, auch wenn sie sich direkt negativ auf die Reichweite auswirkten. LADEN UND VORHEIZEN Um Energie zu sparen, kann man beim Soul EV die Heizung ausschließlich auf den Fahrer ausrichten, was natürlich mit Passagieren an Bord nicht machbar ist. Andererseits bietet der Wagen die Möglichkeit, während des Ladevorgangs die Temperatur im Fahrzeug vorzuwählen. Lädt man über Nacht auf, kann der Tag mit der vorgewählten Fahrzeugtemperatur beginnen. Gut für die Kundschaft, aber auch für die Reichweite. Das Laden selbst ist beim Soul unproblematisch, vorausgesetzt, die Ladesäule arbeitet einwandfrei. Der Anschluss befindet sich an der Front des Fahrzeugs. Da das Ladekabel relativ kurz ist, muss der Wagen so geparkt FOTOS: Taxi Times 28 APRIL / MAI 2018 TAXI

ANTRIEB werden, dass die Strecke zwischen der Ladesäule und Fahrzeuganschluss möglichst kurz ist. Die Ladezeiten für die 30 KWh große Lithium-Ionen-Polymer-Batterie hängen natürlich von der jeweiligen Ladesäule ab. An der städtischen Normalladesäule kann man mit rund acht Stunden Ladezeit rechnen. Ist die Batterie erst mal geladen, sollen 250 Kilometer Reichweite nach NEFZ möglich sein. Bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt waren bei unserem Testwagen allerdings nur echte 160 Kilometer Reichweite möglich. Beim Einsatz als Taxi sollte dem Soul EV tagsüber ein Schnelllader zur Verfügung stehen. AUSSTATTUNG LÄSST KAUM WÜNSCHE OFFEN Kommen wir zu der Frage, wie sich der Soul EV fährt. In der gesamten Bedienung und auch der Ausstattung ist er sehr komfortabel. Keyless-Go, Klimatisierung, Lenkradheizung, viele Cupholder und alle Funktionen, die man aus Fahrzeugen höherer Fahrzeugklassen kennt, lassen kaum Wünsche offen. Während der Fahrt verhält sich der Soul EV so, wie man es von einem Elektroauto erwartet. Drehmomentstark ab der ersten Umdrehung, eher hart gefedert und natürlich leise. Allerdings ist der Soul auch beim Antritt kein Krawallo: 110 PS und knapp 1 600 Kilogramm Lebendgewicht sprechen dann doch eher für gemütliches Cruisen. Auch an die Rekuperation, also die Energierückgewinnung, die den Wagen beim Rollen spürbar abbremst, gewöhnt man sich schnell. Mit rund 14,3 kWh soll der Soul EV im Eco Modus rund 100 Kilometer weit kommen. Bei unseren Testfahrten im reinen Stadtverkehr erreichten wir diesen Wert laut Bordcomputer mit einer kleinen Abweichung hinter dem Komma. Obwohl das Leergewicht von 1,6 Tonnen nicht augenfällig ist, spürt man es bei einer Panikbremsung sehr deutlich. Ein paar Dinge haben uns nicht so gut gefallen: Einerseits hat der Touchscreen unsere Eingaben häufiger relativ frei interpretiert, speziell bei der Zieleingabe. Kurioserweise kann ein Panoramadach nur in Verbindung mit der Farbe Titaniumsilber Metallic geordert werden. Das Taxischild, wenn überhaupt möglich, müsste sich dann vermutlich einen neuen Platz suchen. Der Kia Soul EV kostet in der empfehlenswerten „Play“-Ausstattungslinie rund 25 426 Euro netto, abzüglich etwaiger Elektroprämien. Saubere Lösung: Das Funkgerät ist perfekt integriert. Bleibt nur noch das beschränkte Platzangebot, was für viele sicher ein K.-o.-Kriterium darstellt. Aber mal ganz ehrlich: Wie oft sind die Taxis bis zum letzten Platz besetzt? Offiziell ist der Kia Soul EV ein Fünfsitzer. Der Kofferraum bietet mit 281 Litern bis zur Fensterunterkante Platz für bis zu vier intelligent gestapelte Trolleys. Kia-typisch ist auch noch die Hersteller-Garantie: Sie gilt für insgesamt sieben Jahre oder maximal 150 000 Kilometer und beinhaltet auch die Batterie. Schade, dass Kia der Batterie offenbar keine höhere Laufleistung zutraut. Im Fazit sehen wir den klassischen Einsatz des Kia Soul EV bei Krankenfahrten, denn trotz seiner kompakten Abmessungen ist der Wagen agil, handlich und bietet eine hohe Sitzposition. Zudem finden Krankenfahrten nur tagsüber statt und sind gut planbar. Wem der Soul EV zu klein ist, muss sich nur ein wenig gedulden, denn für das laufende Jahr sind bei Kia zwei weitere E-Fahrzeuge angekündigt. sg Saubere Lösung: Der Taxameter ist perfekt integriert. DIE WICHTIGSTEN TAXITHEMEN Damit Sie nichts verpassen, schicken wir Ihnen jede Woche die aktuellen Neuigkeiten aus der Taxibranche als Newsletter. Jetzt anmelden! www.taxi-times.taxi/newsletter Immer greifbar: Hale Cey und Taxialarm TAXI APRIL / MAI 2018 29

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