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Taxi Times D-A-CH Oktober/November 2016

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TAXI INTERNATIONAL Nach

TAXI INTERNATIONAL Nach Meinung von Cancuner Taxifahrern sind Motorrad-Taxis illegal. LANDESWEITE TAXI-APP FÜR FRANKREICH Was in Deutschland durch die Schnittstelle des Deutschen Taxiund Mietwagenverbandes schon seit zwei Jahren Realität ist, wird in Frankreich nun mit staatlicher Unterstützung vorangetrieben. Unter dem Dach von Le.Taxi werden acht verschiedene Apps gebündelt, welche die Bestellung eines Taxis landesweit in Frankreich vereinfachen sollen. Das vom französischen Verkehrsministerium ins Leben gerufene Le.Taxi bietet einen schnellen Zugriff auf eine Reihe von Apps, die möglichst viele Taxiunternehmen und Regionen abdecken sollen. Le.Taxi ist bemüht, neue Dienstleistungen anzubieten, da runter die Möglichkeit, Fahrerprofile in der Umgebung zu durchsuchen und Bewertungen zu lesen. MEXIKOS TAXIFAHRER BLOCKIEREN Mexikanische Taxifahrer aus der Region Cancun sind am Dienstag gegenüber den Fahrern von Motorrad-Taxis handgreiflich geworden. Das berichtete Riviera Maya News. Bilanz: zwei Verletzte und zwei brennende Motorräder. Bereits eine Woche zuvor hatte es heftige Auseinandersetzungen gegeben, als die Taxifahrer gegen Uber protestierten. Sie blockierten Straßen und hinderten Uber-Fahrer daran, Fahrgäste zu befördern. Uber hat eine Petition eingereicht, um seinen Dienst „Uber Cancun carservice“ zu legalisieren. Seit September 2014 sei die App mehr als 180 000 Mal runtergeladen worden, rechtfertig Luis de Uriarte, Ubers Kommunikationschef für Mexiko und Latein-Amerika, seinen Vorstoß. Derweil hat der mexikanische Verband Sindicato de Taxistas de Cozumel angekündigt, eine eigene App mit dem Namen „Taximel“ einzuführen und gleichzeitig mehr Wert auf Qualität zu legen. wf NEWS YORKS DRITTER TAXI- VERMITTLER Das US-Unternehmen Flywheel expandiert mit seinem Terminal TaxiOS nach erfolgreichem Start in Kalifornien nun auch nach New York, Das berichtet das Portal techcrunch.com. TaxiOS ist ein komplettes Vermittlungssystem, das auch Navigation und Mobile Payment integriert hat. Ein zusätzliches Wi-Fi-Tablet ermöglicht den Fahrgästen während der Fahrt einen freien Internetzugang. Flywheel plant, in New York bis zum Jahresende rund 1 000 der bisherigen Taxis mit seinem neuen Terminal auszustatten. Die Genehmigung wurde dafür von der New York Taxi and Limousine Commission erteilt. Nach Creative Mobile Technologies (Arro) und Verifone (Way2Ride) ist Flywheel das dritte zugelassene System in der US-Metropole. FAHRERLOSES TAXI PER APP Durch eine neue Zusammenarbeit zwischen Grab, dem größten Fahrdienstanbieter in Südostasien, und NuTonomy, einem Start-up, das sich mit selbstfahrenden Autos befasst und seine Wurzeln am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat, entsteht eine Flotte selbstfahrender Autos, die per Smartphone angefordert werden können. NuTonomy machte Schlagzeilen, als es bereits im August, noch vor Uber, Tests mit selbstfahrenden Autos in Singapur durchführte. Das kalifornische Unternehmen Uber begann kurz danach mit eigenen Tests in Pittsburgh. NuTonomy verlängert nun den ersten Test. Um darüber zu informieren, dass es selbstfahrende Taxis gibt, die angefordert werden können, platziert Grab ein besonderes Icon in den Apps einiger Kunden, die an der Testphase teilnehmen. Der Bereich, in dem sich die selbstfahrenden Autos von NuTonomy absolut unbemannt bewegen dürfen (obwohl immer ein menschlicher Kontrolleur im Auto sitzt), ist begrenzt, aber Fahrgäste von Grab, die dieses als One North bekannte Geschäftsviertel verlassen möchten, können dies dennoch tun. In diesem Fall übernimmt einfach der Kontrolleur aus Fleisch und Blut das Steuer. Interessanterweise hat Grab, im Gegensatz zu Uber, die Bedeutung der Selbstfahrtechnologie für die Strategie vorher nicht betont. wf FOTOS: Wim Faber, le.taxi 26 OKTOBER / NOVEMBER / 2016 TAXI

TAXI INTERNATIONAL Eine Sonderkonferenz beschäftigte sich mit brennenden Fragen zu den Contract- Fahrten. Nur ein E-Taxi bei der Taxi Expo: der Hyundai Ioniq Electric. HOHE VERLUSTE BEI DEN CONTRACT-FAHRTEN Die Sorge um den Auftragsrückgang bei den sozialen (Kranken-)Fahrten stand im Mittelpunkt der Taxi Expo. FOTOS: Jan van de Nes Die jährlich stattfindende Messe Taxi Expo (12. und 13. Oktober in den Niederlanden) ist immer ein willkommener Anlass, in das Nachbarland westlich von Aachen zu schauen. Seit den 1970er-Jahren beruhen drei Viertel des Geschäfts der niederländischen Taxibranche auf den sogenannten Contract-Fahrten, verschiedenen Formen des sozialen (Kranken-)Transports. Normale Taxifahrten bringen nur 25 Prozent des Branchenumsatzes. Contract-Fahrten generieren 0,9 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr, beschäftigen 28 000 Fahrer und bedienen circa eine Million Fahrgäste (bei einer Bevölkerung von 17 Millionen). Während der vergangenen drei Jahre sind viele große Taxiunternehmen in den Niederlanden, die sich auf Contract-Fahrten spezialisiert hatten, in die Insolvenz geschlittert. Häufig haben sie dabei Subunternehmer, kleinere Taxiunternehmen, mit sich gerissen. Bei den Ausschreibungen um 3- bis 5-Jahres-Verträge mussten sie teilweise Angebote unterhalb des Selbstkostenpreises anbieten. FREIWILLIGE ERSETZEN QUALIFIZIERTE FAHRER Bertho Eckhardt, Vorsitzender des Taxiverbandes KNV Taxi, blickt sehr pessimistisch in die Zukunft: „In zehn Jahren wird sich die Anzahl der Arbeitsplätze bei den Contract-Fahrten halbiert haben, hauptsächlich aufgrund der weiteren Integration dieser gesellschaftlichen Gruppe in den regulären öffentlichen Transport.“ Lokale Regierungen, die für den Sozialtransport verantwortlich sind, haben deutliche Einschnitte vorgenommen und suchen nach weiteren Methoden zur Kostenersparnis, z. B. den Einsatz von Freiwilligen anstelle von Taxifahrern. »In zehn Jahren wird es bei den Contract-Fahrten nur noch die Hälfte der Arbeitsplätze geben.« Bertho Eckhardt, Vorsitzender des Taxiverbands KNV Taxi Eckhardt: „Es ist eine bedauerliche Entwicklung, dass Freiwillige die Arbeit von Berufsfahrern übernehmen.“ Zur Bekämpfung der Branchenkrise haben der Taxiverband und die Gewerkschaften kürzlich einen Bericht in Auftrag gegeben („Der Fluch des Gewinns“) und ein „Ausschreibungsteam Taxi“ gegründet, um die Taxiunternehmen davor zu bewahren, in die Falle zu tappen und Angebote unter Selbstkosten abzugeben. Diese werden häufig nur deshalb abgegeben, damit die Aufträge behalten werden und sie kein Konkurrent sie bekommt. Manchmal wird auch während der Vertragslaufzeit nachverhandelt. Die Fachleute im „Ausschreibungsteam Taxi“ werden untersuchen, wie die neue Ausschreibungswelt aussehen sollte, jetzt, da die Nachfrage nach Sozialtransporten aufgrund einer alternden Bevölkerung steigt. Regierungen versuchen, immer mehr Nutzer von Contract-Fahrten dazu zu bringen, eigenständig mit Bus, Straßenbahn oder Zug zu fahren. Um den öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Gebieten zu erhalten, treiben sie auch die Verschmelzung beider Transportarten an, indem sie eigenständige Zentralen schaffen. Das Ergebnis sind unnötige Verdopplungen der vorhandenen Zentralen lokaler Taxibetreiber. FACHLICH KOMPETENTE LIEFE- RANTEN, ABER NUR EIN E-TAXI Abseits dieser beherrschenden Thematik fanden verschiedene Workshops statt, auch über selbstfahrende Autos. An der Messe beteiligten sich 50 Aussteller, die meisten davon IT- und Software-Lieferanten. Fahrzeughersteller, die Dieselfahrzeuge ausstellten, nahmen den zweiten Platz ein, auch umgebaute Kleinbusse waren zu sehen. Überraschenderweise wurde nur ein elektrisches (Hyundai Ioniq Electric) und ein grünes gasbetriebenes Taxi gezeigt. Die Subventionen haben sich eindeutig verschoben! jvdn/wf TAXI OKTOBER / NOVEMBER / 2016 27

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