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Taxi Times D-A-CH - September 2016

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TAXI INTERNATIONAL

TAXI INTERNATIONAL FlixBus (jetzt FlixMobility) kon zentriert sich laut VP Max Zeumer auch auf andere Mobilitätsmodelle. Welches Regulierungsmodell passt? Unterschiedliche Gedanken von Hubert Andela (IRU), Peter Szatmari (EU) und Pascal Smet (Brüssel, v.l.n.r.), WIR RASEN AUF EINE SELBSTFAHRENDE ZUKUNFT ZU Innovative Automobiltechnologien, neue Transportsysteme, geänderte aufsichtsrechtliche Konzepte und neue Marktnischen: Die Konferenz Taxi & Mobility Update in Brüssel hatte spannende Themenfelder. Wie mag die Zukunft der Bran ­ che aussehen? Ein Blick in die Kristallkugel. Seit dem Beginn vor fünf Jahren bemüht sich die Taxi & Mobility Update darum, die Zukunft vorherzusagen. Die zweitägige Veranstaltung begann in Amsterdam und die Organisatoren von Challans & Faber Business Communications bemühen sich immer um einen genauen Blick in die Zukunft, um die Ent ­ wicklungen der Branche vorherzusagen. Und das sogar noch stärker als andere Taxiveranstaltungen. Dieses Jahr wurde die Konferenz nach Brüssel verlegt. Sie fand Ende Juni statt. Beim Vortrag von Shwetha Surender wurde jeder mitgerissen – in eine Zukunft der selbstfahrenden Autos inklusive der Folgen für die Taxibranche. Bis die ersten komplett autonomen Taxis auf die Straße kommen, dauert es noch ein wenig – so bis 2025 oder 2030. Zwei andere Faktoren sind sogar noch wichtiger: künstliche Intelligenz und selbstlernende Systeme. Im Internet der Dinge kommunizieren Fahrzeuge und andere Industrieobjekte miteinander, sie lernen und passen ihr Verhalten an. »In April 2017 lädt Taxi & Mobility Update wieder nach Brüssel ein.« Veranstalter Wim Faber Dies begünstigt den Beginn von Mobility as a Service (MaaS), einem neuen Mobilitätsmodell mit einem reichhaltigen Angebot an Verkehrsoptionen zur freien Verfügung und als Abonnement. Sampo Hietanen, der Lei ter von MaaS, hat in Taxi Times bereits erklärt, dass er in seinem System eine wich tige Verbindungsrolle für Taxis sieht, wäh rend Richard Harris, sein Kollege von Xerox, die Möglichkeiten für die Verbindung dieser Transportmöglichkeiten, Preisgestaltung und Fahrkarten aufzeigte. NEUE FAHRZEUGKONZEPTE Die Zukunft des Taxis braucht nicht nur Konzepte, aber MaaS und andere Entwicklungen in der motorisierten Welt sind einer sich verändernden Automobilwelt dicht auf den Fersen. Fahrzeughersteller sind nicht länger „Autobauer“ und wissen gar nicht so genau, wie sie sich selbst schnell genug in Mobilitätsanbieter und Entwickler von Mobilitätskonzepten verwandeln sollen. Im Vordergrund steht nicht mehr das Fahrzeug als Eigentum, sondern dessen Nutzung. Frü­ FOTOS: Wim Faber / Taxi Times 30 SEPTEMBER / 2016 TAXI

TAXI INTERNATIONAL TAXI TIMES APP: NEWS AUCH INTERNATIONAL Zeitgleich mit der Konferenz Taxi & Mobility Update in Brüssel startete Ende Juni auch die Taxi Times App, die erste News-Applikation für die Taxibranche. In ihr können sämt liche Meldungen der Homepage sowie die Aktivitäten auf den Facebook-Seiten von Taxi Times abgerufen werden. Die Nachrichten erscheinen in Deutsch und für die vielen türkischen Kollegen unserer Branche auch in deren Heimatsprache. Die zahlreichen internationalen Leser der Taxi Times können sich über die App auf Englisch informieren. Während der Konferenz in Brüssel wurden die Teilnehmer über die neue News-App informiert. Etliche von ihnen nutzen dann auch sofort die kostenlose Downloadfunktion über den Apple- bzw. Android-Store. Die meisten internationalen Zugriffe kommen bisher aus Irland und aus Großbritannien, aber auch die Niederlande, Marokko, USA und Belgien zählen zu den Top Ten. Insgesamt nutzen die Taxi Times App seit ihrem Start Ende Juni bereits rund 1 300 Taxi-Interessierte – und es werden täglich mehr. jh Aktuelle Taxi- News in drei Sprachen gibt es seit rund drei Monaten auch per App. her oder später wird dies auch die Taxiund Mietwagenbranche betreffen. Im Moment müssen neue Fahrzeugkonzepte (intelligent, aber noch nicht vollständig autonom) den neuen Transportkonzepten gerecht werden: nicht nur Taximodelle, sondern auch mittelgroße Busse, die kleinere Routen des öffentlichen Nahverkehrs bedienen – wie der 21-Sitzer Jest von Karsan und Elektrobus konzepte wie die von BYD. AUFSICHTSRECHTLICHE FRAGEN Der Treibstoff der Zukunft ist Strom. Neue Betreiber wie Taxelco in Montreal erweitern die Kerngesellschaft um neue Flotten und entwickeln neue E-Taxi­ Konzepte wie Téo, ein lebendiges Konzept, das in Montreal bereits von der Leine gelas sen wurde. Kaan Yildizgöz (UITP) und andere Redner erläuterten, wie autonom gesteuerte Fahrzeuge in neue regionale Transportpro file des öffentlichen Nahverkehrs passen. Autonome Systeme, die durchaus von Taxiunternehmen betrieben werden können. Warum auch nicht? Uber, Lyft und andere sind gekommen, um zu bleiben, sagte Dr. James Cooper und rüt telte die Taxibranche damit auf. Trotz großer Anstrengungen ist IRUs UpTop mit seinen 500 000 angeschlossenen Taxis und einem monatlichen Wachstum von 30 000 zu klein, zu spät und wartet darauf, dass endlich alle Apps miteinander kommunizieren. Je eher dies geschieht, desto stärker wird sich die internationale Taxifront vereinigen. Daniel Ishag, Erfinder und Leiter vom Fahrtenvermittler Karhoo, bewarb energisch seine Lösung für das Angebot regulärer Taxis und Mietwagen aus einer Hand. So rasen wir nun auf eine selbstfahrende Zukunft zu, in der nicht das Gefahrenwerden die Haupteigenschaft ist, sondern die Verbindung zwischen einer untereinander verknüpften Vielfalt an Transportsystemen. Das gibt uns höchstens fünf Jahre Zeit, um unsere Branche neu zu erfinden. Um neue Geschäftsfelder zu entwickeln: als Erweiterungen zum öffentlichen Nahverkehr, zu FlixBus oder als neue Leistung für Geschäftsreisende. Wir befinden uns in einer Grauzone, in der die Aufsichtsbehörden (London und Brüssel) und Möchtegernaufsichtsbehörden (EU) gar nicht schnell genug Vorschriften erlassen können, um mit den Neuentwicklungen Schritt zu halten. Bei der Diskussion ging es zeitweise hoch her. Es gibt immer mehr Gerichtsverhandlungen gegen Fahrtenvermittler (TNCs), nicht nur in den USA, sondern fast überall, wie Matt Daus (IATR) zeigte. Was diese künftigen Elemente her ­ vorbringen werden, ist eine andere Branche als die, die wir bislang kennen. Ein Hybrid, der verschiedene Transportsysteme auf unterschiedliche Weise miteinander verbindet. Aber nur dann, wenn wir schnell und innovativ genug sind. Im April2017 gibt es wieder ein Taxi & Mobility Update in Brüssel. wf Der Brüsseler Verkehrsminister Smet interessierte sich besonders für Businnovationen von Karsan und BYD. Shwetha Surender (Frost & Sullivan) skizzierte ein interessantes und leicht be unruhigendes Zukunftsbild. Sampo Hietanen stellte Mobility as a Service vor: Mobilität auf Abruf und als Abo. TAXI SEPTEMBER / 2016 31

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