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Taxi Times DACH - 2. Quartal 2022

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PARTNER NEWS NEWSTICKER RENAISSANCE DER TAXIKLINGEL Die von der Telekom entwickelte Taxiklingel – Pendant zum Produkt Taxibutler – nimmt einen weiteren Anlauf im Taxigewerbe. Als Vertriebsfirma agiert nun das Unternehmen best.ways aus Eschborn. Stammkunden und Vielbesteller können den Taxiruf über einen einfachen Knopfdruck auslösen. Dank IoT-Technik ist dabei weder eine SIM-Karte noch WLAN nötig. Nach dem Knopfdruck wird anhand eines Signals ein Auftrag mit allen nötigen Informationen generiert, der dann dem Taxiunternehmer oder der Zentrale signalisiert oder direkt in das vorhandene Vermittlungssystem übertragen wird. Zudem besteht die Möglichkeit, Aufträge per E-Mail, SMS, Messenger oder Anruf zu übermitteln. Ansprechpartner bei best.ways sind die Brüder Holger und Ralph Brück oder dessen Neffe Christian Brück. jh HALES SPIEGELTAXA– METER WIRD RAHMENLOS Der Salzburger Taxameterhersteller HALE präsentiert seinen multifunktionellen und mitnehmbaren Spiegeltaxameter „SPT-03R“ als Nachfolger des bisher beliebten „SPT-02“. Letzterer ist seit Kurzem nicht mehr bestellbar. Beim aktuellen Modell steht das „R“ für rahmenlos, das Design passt sich dadurch an den Trend aktueller Fahrzeuge an. Die Innenspiegel mancher neuen Modelle sind mittlerweile auch rahmenlos, der Polestar verzichtet sogar schon bei den Außenspiegeln auf eine Umrandung. Hale verspricht bei dem aktuellen Modell, das ab 698 Euro netto angeboten wird, einige Verbesserungen. Welche das sind, kann über den nebenstehenden QR-Code nachgelesen werden. sg BUSINESS-BERATUNG IN DEN TELEKOM-SHOPS E/M/C IN OPTA-DATA-GRUPPE INTEGRIERT Bei der Abrechnung von Krankenfahrten greifen Taxi- und Mietwagenunternehmer auf Dienstleister wie RZH, Spitzlei oder auch Opta Data zurück. Letztere bieten seit 2011 unter dem Namen E/M/C Organisationsberatung und Datensysteme GmbH unter anderem auch Softwarelösungen für die Erfassung und Verwaltung rund um die Krankenbeförderung und des Krankentransports an. Im April hat man E/M/C auch namentlich in die Opta-Data-Gruppe integriert. Die E/M/C Organisationsberatung und Datensysteme GmbH firmiert seitdem unter opta data motion GmbH. Der Firmensitz ist in Kassel. jh Um das Taxigewerbe als langjährigen Partner auch bei den anstehenden Digitalisierungsprozessen ausführlich beraten zu können, stehen jetzt speziell geschulte Businesspartner in über 190 Telekom-Shops beratend zur Seite. Das hat der Taxi-Betreuer Christian Meyer auf mehreren Veranstaltungen angekündigt, unter anderem auch auf der Taxi Driving Innovation in Köln. Dort trat Meyer gemeinsam mit Alexis Raftopoulos auf, der den Geschäftskundenvertrieb in den bundesweit knapp 200 Telekom-Shops verantwortet. In diesen Kundenfilialen bietet man auch Beratungsmöglichkeiten für Geschäftskunden an. Dafür stehen dem Taxigewerbe dauerhaft Geschäftskundenberater als feste Ansprechpartner zur Verfügung. „Termine können in den Shops vereinbart werden, die Kollegen kommen aber auch gerne in den Betrieb“, verspricht Raftopoulos. „Die Berater stehen nicht nur für Auskünfte zu Tarifen und Festnetz zur Verfügung, sondern unterstützen darüber hinaus bei Themen wie Digitalisierung, Cloud-Lösungen und mobile Arbeitsplätze. Aus unserer Sicht ist es für klein- und mittelständische Unternehmen wichtig, gute Beratung zu bekommen, um den Einstieg in die Digitalisierung zu finden.“ Christian Meyer nannte noch einen weiteren Aspekt: „Die Mobilitätsdatenverordnung wird vielfache Auswirkungen haben, auch dazu braucht es eine ausführliche Christian Meyer und Alexis Raftopoulos Beratung.“ jh FOTOS: Hale, Taxi Times 16 2. QUARTAL 2022 TAXI

KOLUMNE 85 % ZUWACHS: KRANKEN– FAHRTEN SIND DIE ZUKUNFT Wer sich die vorliegenden Zahlen über die Ausgaben der Krankenkassen für Patientenfahrten ansieht, kann eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Krankenfahrten sind und bleiben eines der wichtigsten Geschäftsfelder des Taxigewerbes. FOTOS: ARZ, Grafik Axel Rühle GISELA SPITZLEI Gisela Spitzlei war von 1974 bis 2005 Taxiunternehmerin und steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum Spitzlei vor. Gewerbepolitisch engagiert sie sich seit 1974 und ist seit den 1990er-Jahren im Fachausschuss Krankenfahrten des Bundesverbands BVTM, seit 1999 als dessen Vorsitzende. Der Gesamtbetrag der für die Beförderung von Patienten ausgegebenen Gelder der gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland steigt jedes Jahr. Gaben die Kassen im Jahr 2009 noch knapp 783 Millionen Euro dafür aus, so waren es im vergangenen Jahr bereits 1,454 Milliarden – ein Plus von gut 85 Prozent innerhalb von zwölf Jahren. Künftig werden die Kassen noch mehr Geld für Krankenfahrten ausgeben müssen und auch können, denn seit Krankenhäuser endlich auch ambulante Leistungen abrechnen können, sparen sie viel Geld, indem sie einen Patienten beispielsweise dreimal zum Verbandswechsel mit dem Taxi kommen lassen, statt ihm sechs Tage länger das Krankenhausbett zu bezahlen. Ein weiterer Garant für einen Zuwachs an Aufträgen ist der stetige Anstieg des Bevölkerungsteils mit Gebrechen bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Da aufgrund der hohen Heimkosten immer mehr Personen zu Hause von Angehörigen gepflegt werden, entsteht hier weiterer Bedarf an Arztfahrten. Jeder Taxiunternehmer muss das große Potenzial sehen, das noch im Geschäftsfeld der Krankenfahrten steckt. Nicht nur, dass heute durchschnittlich jede vierte Taxifahrt eine Krankenfahrt ist: Im ländlichen Bereich machen Krankenfahrten sogar bis zu 80 Prozent des Umsatzes aus. Gerade dort mit einer überschaubaren Zahl an Anbietern bestehen ganz andere Möglichkeiten der Kundenbindung. Wenn die gebrechliche alte Dame mit dem hilfsbereiten Taxifahrer, der sie auf telefonische Bestellung hin zur Behandlung gefahren hat, zufrieden ist, bestellt die ganze Familie ihre Taxifahrten beim selben Betrieb – die Enkel natürlich nur dann, wenn das auch per App geht –, was wiederum unser Gewerbe längst kann. Dieses Prinzip der Mund-zu-Mund-Werbung greift auch bei Taxibetrieben (und -zentralen) in der Stadt. Hier hilft eine gute Dienstleistung auch aktiv dabei, die unseriöse und nur auf den schnellen Euro bedachte Konkurrenz kleinzuhalten. Ein Uber-Fahrer, für den die Krankenfahrt aufgrund der damit verbundenen rechtlichen Vorschriften uninteressant ist, hat erst recht keine Zeit, sich um den hilfsbedürftigen Menschen auch noch so rührig zu kümmern, wie es richtig gute Taxifahrer tun. Das Personenbeförderungsgewerbe muss zeigen, dass bei aller Digitalisierung und dem Ziel der Autonomie des Fahrens nach wie vor der Mensch, der die Beförderung benötigt, im Mittelpunkt stehen muss. gs KRANKENTRANSPORT IST DER FALSCHE BEGRIFF Ein Taxiunternehmen hatte auf seiner Website den Begriff „Krankentransporte“ verwendet. Ein Wettbewerber hatte das angemahnt, da Krankenfahrten und Krankentransporte zwei verschiedene, genau definierte Dienstleistungen sind. Unter den Begriff der Krankenfahrten fällt die „Beförderung von kranken, verletzten oder sonstigen hilfsbedürftigen Personen, die während der Fahrt nicht der medizinisch fachlichen Betreuung durch medizinisches Fachpersonal oder der besonderen Einrichtungen eines Krankenkraftwagens bedürfen und bei denen solches aufgrund ihres Zustands nicht zu erwarten ist“ (Art. 3 Nr. 6 BayRDG). Krankentransporte sind per Definition „der Transport von kranken, verletzten oder sonstigen hilfsbedürftigen Personen, die keine Notfallpatienten sind, aber während der Fahrt einer medizinisch fachlichen Betreuung durch nichtärztliches medizinisches Fachpersonal oder der besonderen Einrichtungen des Krankenkraftwagens bedürfen oder bei denen solches aufgrund ihres Zustands zu erwarten ist. Er wird vorwiegend mit Krankentransportwagen durchgeführt“. Für die Durchführung von Krankentransporten in diesem Sinne ist gemäß Art. 21 Abs. 1 BayRDG eine Genehmigung erforderlich. Das Oberlandesgericht Nürnberg hat die mehrmalige Verwendung des Begriffs Krankenfahrten in einem Urteil vom 24. Mai 2022 als Irreführung nach § 5 Abs. 1 S. 2 Alt. 1 UWG interpretiert, da sie unwahre Handlungen enthält, und den Taxibetrieb zur Unterlassung verurteilt. (AZ 3 U 4652/21). Der Streitwert wurde auf 6.000 Euro festgesetzt. sg TAXI 2. QUARTAL 2022 17

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