PERSONEN NEWSTICKER UMFANGREICHE KOSTENKALKULATION Der Düsseldorfer Mehrwagenunternehmer Ralph Goossens hat eine ausführliche Tabellen kalkulation erstellt, mit der dank zahlreicher Variablen eine vielschichtige Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden kann. Die Besonderheit dieser auf Excel-Basis erstellten Kalkulation sind die zahlreichen Verknüpfungen untereinander. Sobald ein Wert irgendwo in der Tabelle verändert wird, kann man sofort sehen, in welcher prozentualen Höhe sich das auf den Unternehmensgewinn auswirkt. Im Ergebnis steht dem Unternehmer damit ein einfaches Tool zur Verfügung, um Mindestlöhne zu berechnen oder diverse externe Komponenten wie Tariferhöhungen oder Besetztquoten durchzuspielen. Zudem lässt sich mit dieser Tabelle auch die Un- Mehr Infos zur Rentabilität von Uber Tabelle. beweisen. jh PERSONALWECHSEL BEI VW PKW Ute Schulenburg geht im Herbst in Altersteilzeit. Künftig wird Melanie Neugebauer VW-Ansprechpartnerin für den Bereich Pkw sein (für Nutzfahrzeuge ist weiterhin Joachim Flämig zuständig). Frau Neugebauer wurde nach einer kaufmännischen Ausbildung Diplom- Betriebswirtin (FH) und ist seit 20 Jahren im Konzern beschäftigt. Sie betreute im VW-Versicherungsdienst die Einzelkunden und im Leasing-/Europcar-Fleet-Service die Großkunden. Im Bereich Group Fleet International war sie für Diplomaten und internationale Organisationen weltweit zuständig, ehe sie für Volkswagen Pkw die Bundesbehörden betreute. Den ersten direkten Kontakt mit Vertretern des Taxigewerbes hatte Melanie Neugebauer bei der Taxi Driving Innovation in Köln. jh PERSONALWECHSEL BEIM BVTM Christoph F. Siekermann Der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. hat im Mai neue Mitarbeiter für seine Geschäftsstelle vorgestellt. Christoph F. Siekermann, 36 (Foto), übernimmt als neuer Referent für öffentliche Angelegenheiten (Public Affairs) das Aufgabengebiet von Dominik Eggers, der den Verband im Mai verlassen hat und nun bei der IHK Berlin neue Herausforderungen sucht. Siekermannn ist Sozialwissenschaftler und gebürtiger Ostwestfale, war allerdings schon vor seinem Engagement beim BVTM in der Hauptstadt tätig. Als Büroleiter im Berliner Abgeordnetenhaus für den verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion konnte er unter anderem an der Ausgestaltung des Mobilitätsgesetzes mitwirken. „Er ist vertraut mit dem politischen Prozess in Bund und Land und weiß bereits, welche Themen hier auf ihn zukommen, sagte dazu BVTM- Geschäftsführer Michael Oppermann. Seit Mai unterstützt auch Adonias Tsegaye den Verband als studentischer Mitarbeiter. ar DIREKT-DIALOG BEIM TMV Der Taxi- und Mietwagenverband (TMV) hat für das Taxigewerbe ein neues Digitalformat ins Leben gerufen, bei dem Taxiunternehmer*innen über Videokonferenz 45 Minuten lang in den direkten Austausch mit Politikern verschiedener Parteien treten können. Gestartet war das Format Ende April mit Oliver Luksic, Staatssektretär des Bundesverkehrsministeriums und somit zweiter Mann hinter Verkehrsminister Wissing. Während der nächsten Wochen folgten dann noch Michael Donth, Stefan Gelbhaar, Martin Kröber, Jürgen Lenders und Christoph Ploß. Bei nahezu allen Politikern wurden die wichtigsten Taxithemen angesprochen, unter anderem die Umsetzung der PBefG-Novelle oder auch die immer noch nicht umgesetzte inhaltliche Definition der künftigen Fachkunde. Auffällig bei allen Gesprächen war die parteiübergreifende Einigkeit darüber, dass eine weitere Anpassung des Personenbeförderungsgesetzes in dieser Legislaturperiode sicherlich nicht auf der Agenda steht. Das ist unter einem Aspekt besonders schade: Bei der jetzigen Novelle sind manche neuen Bestimmungen für Mietwagen (z. B. Kennzeichnungspflicht) nicht bußgeldbewehrt. Ein entsprechender Passus wurde schlicht und einfach vergessen. Eine Übersicht über die wichtigsten Aussagen der Politiker finden Sie unter dem nebenstehenden QR-Code. jh FOTOS: Taxi Times, Privat, BVTM 4 2. QUARTAL 2022 TAXI
NACHRUF HEINZ PETER – EIN LEBEN FÜR DAS TAXI Kein Vertreter des deutschen Taxigewerbes war so einflussreich wie der am 1. April verstorbene Berliner Heinz Peter. Zeitzeugen denken mit Bewunderung und Schmunzeln zurück. Heinz Peter (14.3.1930–1.4.2022) FOTOS: Taxi Times, Privat Heinz Peter mit dem späteren Regierenden Bürgermeister und Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1980). Heinz Peter mit Ehefrau Anneliese und dem späteren Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (1980). Eigentlich wäre Heinz Peter, der den Krieg durch Zufälle überlebt hatte, gerne Lehrer geworden. Schon als Fahrer bei den amerikanischen Besatzern wurde er Mitarbeitersprecher, da er mutig das Wort ergriff. 1958 wurde er in der Berliner Taxi-„Innung“ Beisitzer und war Gründungsmitglied der Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Taxibesitzer (WBT) und des Funktaxenvermittlungsdienstes. Er erkämpfte 1968 den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Taxifahrten. 1969 wurde Heinz Peter 1. „Innungs“-Vorsitzender. Ehrenmitglied Lothar Kubig (82): „Heinz hat immer viel organisiert, nicht nur politisch, auch den jährlichen Taxiball. Das waren rauschende Feste.“ Harald Ruf (95): „Heinz war ein guter Gewerbepolitiker, ich ein guter Tänzer. Während Heinz mit den Politikern die geschäftlichen Dinge erledigte, musste ich mit den Ehefrauen tanzen.“ Auch im Taxisportverein engagierte sich Heinz Peter. Mitstreiter Wolfgang Uecker: „Einen besseren Kollegen werden wir nie mehr wiederkriegen.“ Als 1970 die ersten Busspuren kamen, setzte der Kollege durch, dass in Berlin auch Taxis sie benutzen dürfen – keine Selbstverständlichkeit.1974 wurde Heinz Peter Vizepräsident des Bundesverbandes. Thomas Grätz, von 1991 bis 2019 Geschäftsführer: „Er hatte seine ganz eigene Art, Menschen für sich zu gewinnen, wobei seine Berliner Schnauze eine gewichtige Rolle spielte.“ Nicht nur für das Taxigewerbe opferte sich Heinz Peter auf. Im Laufe seiner Karriere war er Mitglied in unzähligen Organisationen und Gremien. Er war ehrenamtlicher Richter an mehreren Gerichten. 1980 wurde Heinz Peter das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Sein Ansehen als Gewerbevertreter und Mensch klingt in den Worten zweier Regierender Bürgermeister von Berlin nach. Eberhard Diepgen: „An das Haus der früheren Berliner Wohnung von Heinz Peter gehört eine Gedenkplakette.“ Walter Momper: „Er war perfekt vernetzt und hatte genau die richtige Mischung aus liebenswürdigem Humor und passender Frechheit.“ Am 4. Mai 1983 wurde Heinz Peter Präsident des Bundesverbandes. Stellvertreter Hans Meißner: „Heinz war der Außenminister des deutschen Taxigewerbes. Er war äußerst kontaktfreudig und trinkfest.“ „FANTASTISCHER VERTRETER“ 1987 wurde Heinz Peter Präsident des internationalen Taxiverbandes der IRU. Beisitzer Jean Paul Gallé: „Heinz Peter war der erste Präsident, der tatsächlich aus dem Taxigewerbe stammte. Für das Taxigewerbe war Heinz ein fantastischer Vertreter.“ 1991 rief er den Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein ins Leben, sein großer Herzenswunsch – wie das Denkmal des „Eisernen Gustav“ in Berlin. Es zeugt auch von Heinz Peters Engagement. Als 1995 Feindseligkeiten im Gewerbe eskalierten, wurde Heinz Peter aus seinen Ämtern gewählt und erfuhr zum Teil kränkende Missachtung. Nur noch wenige würdigten seine Verdienste, zu ihnen zählten Hermann Waldner und Jens Schmiljun von Taxi Berlin. Geschäftsführer Hermann Waldner: „Es war eine tolle, freundschaftliche Zusammenarbeit. Ich glaube, die hiesige Branche hatte nie wieder so eine Bedeutung wie in Heinz Peters Ära.“ Dabei wollte Heinz Peter nie berühmt sein: „Ick hab nüscht weiter als meene Arbeet jetan.“ Auch zwei frühere Taxi Times-Redakteure kannten Heinz Peter gut. Stephan Berndt: „Heinz war unter den Berliner Gewerbevertretern einer mit Charakter.“ Wilfried Hochfeld: „Vielleicht ringt sich das Taxigewerbe bei allen Differenzen zu einem ehrenden Andenken an seinen Heinz durch. Er war immer einer der ihren.“ ar Heinz Peter beigesetzt – Diepgen und Momper würdigen sein Lebenswerk. TAXI 2. QUARTAL 2022 5
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