DORTMUNDHEIDELBERGSTUTTGARTHAMBURGMÜNCHENBERLINVERBÄNDE UND ZENTRALENDER STADTRAT,DER FÜR UBER FÄHRTIm Zuge einer Kooperationsvereinbarung berichten zahlreiche Taxiverbände und -zentralenauf den folgenden Seiten von ihren Aktivitäten in Form von eigens verfassten Berichten.Die Vorsitzende der Hamburger Taxen-Union beispielsweise möchte das Taxi „neu denken“.Der Vorstand des Münchner TVM bekommt von einem Stadtrat-Politiker Unterstützung, obwohldieser selbst eine Mietwagenflotte betreibt, mit der er auch Uber-Aufträge annimmt, und derBundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) blickt auf eine Veranstaltung mit 100 Behördenvertreternzurück. Dies und noch viel mehr können Sie auf den nächsten Seiten nachlesen.Wie immer bieten diese Sonderseiten also wieder viele spannenden Berichte!FOTOS: Taxi TimesISARFUNK-TAXIZENTRALEQUALITÄT MIT DEM ADACwww.taxi-times.comVERBÄNDE UND ZENTRALENDHSBUNDESVERBAND TAXI + MIETWAGENHVERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 4. QUARTAL 2024TREFFEN MITBEHÖRDENVERTRETERNTAXIZENTRALEHEIDELBERGMGESPRÄCHE MIT FREE NOWBTAXI DEUTSCHLANDDEUTSCHLANDWEITEVERMITTLUNGBEVOR WIR ABGEHÄNGT WERDEN: KRÄFTE BÜNDELN –TAXI NEU DENKEN!Ein Kommentar von Jan GrupePlattformanbieter wie Uber, Bolt und Free Now kämpfen mit immerperfekter funktionierenden Bestell-Apps um Kunden auf unseremTaximarkt. Mit digitalen Bewerbungs- und Schulungsverfahrenbuhlen sie erfolgreich um junge Unternehmer und Fahrer. AuchKrankenfahrten sind zunehmend im Visier dieser Konzerne. Mitmodernen Technologien und flexiblen Geschäftsmodellen wirdunser traditionelles Funktaxigewerbe unter Druck gesetzt.„Ja, aber – die damals – niemals mit denen – mal schauen –können wir nicht machen.“ Nein, Innovationsfeindlichkeit, fehlenderMut und alte Ressentiments können wir uns nicht leisten!Stattdessen benötigen wir hellwache Stakeholder in Zentralenund Verbänden, die offen sind für neue Wege, Kooperationenund Bündnisse. Wir müssen unsere Ressourcen bündeln für einedeutschlandweite Bestellfunktion, für einheitliche Qualitätsstandardsund eine starke Marktposition.Und als selbstbewussteKunden können und müssen wirvon unseren Anbietern für Vermittlungssoftwarefordern, dieseWege mitzugehen!Jan Grupe, Vorsitzender derTaxen-Union HamburgAUF DER SUCHE NACH GEMEINSAMKEITENWie notwendig es ist, sich regelmäßig mit den Fraktionen im Rathausauszutauschen, bewies einmal mehr unser einstündigesGespräch mit Stadtrat Richard Progl für die Fraktion der FDP/Bayernpartei. Progl ist Inhaber von Minicar und betreibt 44 Mietwagen,die auch für Uber unterwegs sind. Daher entwickelte sichselbstredend eine sehr kontroverse Diskussion pro und contra desumstrittenen Plattformanbieters. Das Personenbeförderungsgesetzhält er für absoluten Pfusch und würde es gerne liberalisieren.Auf die Frage, welche Änderungen konkret er nennen könnte,blieb er ungenau. Ansonsten liegt er auf der Linie seiner Fraktionund setzt auf den freien Wettbewerb und darauf, dass der Marktes regelt. Tatsächlich hatten wir nicht erwartet, in Sachen einesMindestentgeltes für Mietwagen ihn und seine Fraktion auf unsereSeite zu ziehen.Von links nach rechts: Richard Progl, Stefan Ballnath, Florian Bachmann, Horst WiegandUnser Anliegen allerdings, das Sozialreferat dazu zu bewegen, auchjene barrierefreie Taxis mit 10.000 Euro zu fördern, welche nachParagraf 64c des PBefG von sich aus dazu verpflichtet sind, unterstützter gerne – ebenso wie den Großraumzuschlag für Beförderungenvon Menschen, sitzend im Rollstuhl, anwenden zu dürfen.Als Mietwagenunternehmer erkennt er sofort den erhöhtenZeit- und Kostenaufwand pro Fahrauftrag und weiß, dass derTaxitarif für ein bekömmliches Auskommen für Personal undUnternehmen für diese Beförderungsart nicht genügt. Er hält andieser Stelle nichts von einer gesetzlichen Regelung und Zwangzu Umrüstungen. Schon gar nicht, wenn die Investition sich imTagesgeschäft nicht refinanzieren lässt. Das Bestreben der Landeshauptstadt,Inklusionstaxis für Rollifahrer:innen anzubieten,finden wir alle gut. Alleine, es darf nicht auf Kosten der Taxiunternehmengehen, schon gar nicht, wenn kein fairerWettbewerb von Taxis und Mietwagen zumNachteil des Taxigewerbes hergestellt werdenkann. Hier muss sich das Sozialreferat und auchdas Kreisverwaltungsreferat bewegen und aufdas Taxigewerbe zugehen. Richard Progl nimmtdas Gespräch mit in seine Fraktion und möchtesich in Kürze möglicherweise mit einem Antragim Stadtrat bei uns melden. Er regte an, sichregelmäßiger zu treffen, und bestätigt unserBestreben um einen regelmäßigen Austauschmit der Politik. Horst WiegandFOTOS: Axel Rühle, TVM264. QUARTAL 2024 TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALENPBEFG-SYMPOSIUM 2024: BUNDESVERBAND IM DIREKTEN AUS-TAUSCH MIT KOMMUNALEN BEHÖRDEN AUS GANZ DEUTSCHLANDFrankfurt am Main: 95 kommunale VertreterInnen aus ganzDeutschland – ein voll besetzter Saal. Die Nachfrage nach demVeranstaltungsformat „Städte lernen von Städten“ war auch indiesem Jahr enorm, was zeigt: Die Entscheider aus den Verkehrsbehördender Städte und Landkreise wollen in den Austausch undsie wollen Best-Practice-Beispiele, wie man die 2021 verabschiedetenPBefG-Instrumente Taxi-Festpreise und Mindestpreise fürMietwagen auch in ihren Kommunen umsetzen kann. Eine Teilnehmerin,Ordnungsdezernentin aus Frankfurt selbst, AnnetteRinn, nutzte das Symposium, das Ende September stattfand, umfür Frankfurt Festpreise mit Tarifkorridor zu verkünden.Auch wenn die Einführung von Festpreisen ohne gleichzeitiggeltende Mindestentgelte für Mietwagen in München, Berlin undFrankfurt nur die eine Seite der angestrebten Medaille ist: JedeStadt, die hier aktiv wird, hat Signalwirkung und Vorbildcharakterfür andere Städte. „Dass Frankfurt seine Entscheidung auf demSymposium bekannt gegeben hat, ist ein starker und wichtigerSchritt in Richtung fairer Wettbewerb“, fasst der Geschäftsführerunseres Bundesverbands Taxi und Mietwagen, Michael Oppermann,zusammen und er führt weiter aus: „Dieses Veranstaltungsformatzeigt uns auch in diesem Jahr, dass die Kommunen bereitund interessiert sind, sich hinters Taxi als Teil ihrer Daseinsvorsorgevor Ort zu stellen. Wir haben jetzt schon Nachfragen zumPBefG-Symposium 2025 erhalten.“BehördenvertreterInnen können in diesem Format, das bewusstunter Ausschluss von Öffentlichkeit und Presse stattfindet, ganzunbefangen ihre Fragen stellen und Situationen schildern. „Zwischenden Vorträgen von hochkarätigen Vertretern aus Politik,Forschung und Wirtschaft haben wir gemerkt: Wir müssen nochmehr Platz lassen für anschließende Fragen und den Austausch.Das nehmen wir mit ins nächste Jahr“, so Oppermann.BehördenvertreterInnen, die nicht am PBefG-Symposium teilnehmenkonnten, können sich die Vorträge im eigensangelegten Behördenportal TAXIplus des BundesverbandsTaxi und Mietwagen herunterladen. Zur Registrierungsiehe QR-Code.FOTOS: BVTM, Axel Rühletaxizentrale heidelberg0622130 20 30KOOPERATION GEPLANT: FREE NOW IN HEIDELBERGSicher. Schnell. Zuverlässig.Die Plattformen setzen das Taxi vermehrtunter Druck: Nachdem zunächst die Großstädte von Uber und Boltmit Mietwagen überschwemmt wurden und mit rabiaten und häufigillegalen Methoden das Taxigewerbe an die Wand gedrücktwerden sollte, hat man sich nun auch den mittleren Zentren wiez. B. Regensburg oder Heidelberg zugewandt und bietet zusätzlichdie Vermittlung von Taxen an. Die Zielrichtung ist klar: mehr Präsenzin der Fläche und weitere Schwächung der Zentralen alswichtigster Anker des Gewerbes.Als Taxiunternehmer mit Uber oder Bolt zusammenzuarbeiten,ist mehr als gefährlich und Versinnbildlichung des geläufigenSprichwortes, dass nur die dümmsten Kälber ihren Schlachterselbst suchen.WIE ABER STEHT ES MIT FREE NOW?Die Plattform ist als Taxivermittlungs-App „My Taxi“ gestartet undstellte damit eine Bedrohung derörtlichen Zentralen dar. Schließlicherweiterte man das Angebot umMietwagen und trat damit in direkteKonkurrenz zu Uber und Bolt.Doch im hart umkämpften Mietwagen-Marktwar Free Now kein durchschlagenderErfolg beschieden.Mit Free Now als Partner könnten wir bei der App-Vermittlungein Stück aufholen.Also verkündete Free-Now-ChefMönch den Ausstieg aus der Mietwagen-Vermittlung,man wolle sich jetzt nur auf das Taxigewerbekonzentrieren. Und jetzt ist sogar für Free Now eine enge Zusammenarbeitmit den örtlichen Taxizentralen denkbar.Diese Hinwendung zum Taxi und den Zentralen ist keineswegsvon romantischen Aufwallungen, sondern von glasklarem Kalkülbestimmt: Uber und Bolt sind jetzt gemeinsamer Gegner. Und dieZentralen sollten nun entscheiden nach dem Grundsatz: Der Feindmeines Feindes ist mein Freund.Stuttgart ist hier Vorreiter und hat ein Kooperationsabkommenmit Free Now geschlossen.Es gab scharfe Kritik am Stuttgarter Vorgehen, aber außerreiner Verweigerungshaltung wurde keine Alternative geboten.Fakt ist, dass wir bei der App-Vermittlung den Anschluss verlorenhaben: Wir bekommen keine relevanten Marktanteile mehrhin. Mit Free Now als Partner könnten wir hier ein Stück aufholen.Außerdem wäre damit die Gefahr gebannt, dass neben derörtlichen Zentrale eine zweite Taxi-Vermittlung von Free Now in derStadt aufgebaut wird.Das macht die Entscheidung zueiner Zusammenarbeit mit FreeNow geradezu „alternativlos“.Die Taxizentrale Heidelbergwill diesen Weg gehen und hatbereits erste Gespräche mit FreeNow geführt.TAXI 4. QUARTAL 202427
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