HAMBURGKLEINE FACHKUNDEAUF EIGENE FAUSTHamburgs Bürgerschaft hat eine eigeneUmsetzung der kleinen Fachkundebeschlossen. Pläne dazu sollen bisJahresende erarbeitet werden.LAGEBERICHT AUF BA-SIS DER FISKALDATENHamburgs Verkehrsaufsicht hat malwieder einen Bericht zur Lage desHamburger Taxigewerbes veröffentlicht.E-Taxis rechnen sich.Seit 1. August 2021 müssen künftige Taxi- und Mietwagenfahrerbeim Antrag auf einen Personenbeförderungsscheinanstelle einer Ortskunde eine kleineFachkunde nachweisen. Da deren Inhalte allerdings vom zuständigenVerkehrsministerium noch nicht bestimmt waren, hattenviele Bundesländer als Übergangsregelung die Erlaubnis zurPersonenbeförderung auch ohne Fachkundenachweis erteilt.Auch nach über drei Jahren gibt es noch immerkeine verbindlichen Vorgaben für eine kleine Fachkunde.Lediglich ein Fragenkatalog wurde bisher auf Bundesebeneausgearbeitet. Dieser befindet sich seitdemin der Abstimmung mit den Ländern und den Gewerbeverbänden.Bis dies abgeschlossen ist, will Hamburgnun aber nicht mehr länger tatenlos zusehen. Deshalbhat die Hamburger Bürgerschaft auf Antrag derSPD und der Grünen und mit Unterstützung nahezualler Oppositionsparteien (nur die AfD war dagegen)im Sommer 2024 die Hamburger Verkehrsbehördeermächtigt, bis Jahresende eine eigene Prüfung zum„Nachweis der Fachkunde“ umzusetzen. Man solle sich dabeiam bereits erarbeiteten Fragenkatalog des Bundesverkehrsministeriumsorientieren. jhDie Gewerbevertreter Jan Grupe (vordere Reihe, 4. v. r.) undJan Weber (hintere Reihe, 3. v. r.) mit weiteren Taxiunternehmernund den SPD-Politikern Ole Thorben Buschhüter (ganz links)und Ali Şimşek (daneben)NOCH MEHRHAMBURGERTAXITHEMENHamburgsE-Taxis sindleistungsfähigund wirtschaftlich.Ausgewertet wurden Daten, die unter Zuhilfenahmeder in Hamburg vorgeschriebenenINSIKA-Taxameter automatisiert erfasst undgesichert werden. Dabei wurde zwischen VerbrennerundE-Taxis unterschieden.Die aktuelle Auswertung hat einen ganz besonderenBlick auf die Fragestellung geworfen, wie sich derAntrieb des Taxis (Verbrenner oder E-Taxi) auf die Kennzahlenauswirkt. Die Zahlen sprechen eine eindeutigeSprache. In fast allen Bereichen, sei es die durchschnittliche Tourenanzahlpro Schicht (10,84 Touren E-Taxi, Verbrennertaxi 9,72Touren), der Besetztanteil (33 Prozent E-Taxi vs. 30 Prozent) oderder Umsatz, kann sich das E-Taxi gegenüber dem Verbrenner-Taxibehaupten. Beispielsweise liegt der Nettoumsatz eines E-Taxismit 28,31 Euro ca. 4,30 Euro über dem Nettoumsatz eines Verbrennertaxis.Aus den Kennzahlen geht aber auch hervor, dass diese Werteerzielt wurden, obwohl die E-Taxis mit 8,45 Stunden pro Schichtim Vergleich zum Verbrenner (8,59 Stunden/Schicht) sogar einwenig kürzer auf der Straße waren.Unterm Strich muss man zu dem Schluss kommen, dass inHamburg die E-Taxis sogar intensiver als Verbrenner-Taxi eingesetztwerden und genauso leistungsfähig sind, aber gleichzeitigdie Umwelt schonen. sgVERGLEICH MIT BERLIN: HAMBURGER MIT 40 PROZENT MEHR UMSATZSowohl Hamburger wie auch Berliner Taxis sind verpflichtet,ihre Umsätze per Fiskaltaxameter manipulationssicher abzuspeichern.Viele Taxibetriebe nutzen dafürdas System einer Berliner Softwarefirma.Diese wiederum veröffentlicht anonymisiertsowohl die Tagesumsätze der Berlinerals auch der Hamburger Taxis.Eine Berliner Taxiunternehmerin hat aufBasis dieser Vergleichszahlen die durchschnittlichenUmsätze von Berliner undHamburger Taxifahrern für den Zeitraum2024, insgesamt 538 Tage, gegenübergestellt. Ihr Ergebnis:Im Schnitt wird im Hamburger Taxigewerbe zwischen 40 und47 Prozent mehr Umsatz erzielt als inder Bundeshauptstadt mit ihrem Uberund-Bolt-Problem.Während ein BerlinerTaxifahrer im genannten Zeitraum imDurchschnitt 19,71 Euro Umsatz pro Stundeerwirtschaften konnte, waren es bei seinenHamburger Kollegen 27,60 Euro. Nur anzwei Tagen im Gesamtzeitraum lag derdurchschnittliche Umsatz in Berlin höhervon Anfang Januar 2023 bis Ende Augustals in Hamburg. arFOTOS: Ali Şimşek, BVM Hamburg, Axel Rühle44 4. QUARTAL 2024 TAXI
BERLINILLEGALEMIETWAGENFAHREN WEITERObwohl in Berlin über 1.600 illegaleMietwagen aus dem Verkehr gezogenwurden, sind die Kriminellen weiteraktiv. Der Politiker Tino Schopf sprichtvon organisierter Kriminalität.MIETWAGEN-MINDESTTARIFERST 2025Der Amtsschimmel galoppiert auch inden obersten Landesbehörden langsam.Dabei hält Hermann Waldner vomBVTM eine juristisch wasserdichteLösung gar nicht für zwingend nötig.FOTOS: Axel Rühle (3), SenMVKU Marc VorwerkEine neue rbb-Recherche zeigt, wie illegale Mietwagenunternehmenagieren. An zehn von 15 Betriebssitzen,die die Journalisten aufsuchten, war niemand anzutreffenbzw. die Unternehmen gab es dort nie. Am offiziellenBetriebssitz eines Mietwagenunternehmens im Ortsteil Altglienickemit 31 Fahrzeugen, die von Bolt, Bliq, Uber und Free Nowvermittelt werden, fanden die Reporter stattdessen eine ArtSchrottplatz vor – ohne Stellplätze, ohne Pausenraum und ohneDisponent.Möglich gemacht hat so etwas offenbar die Genehmigungsbehörde,der früher häufig der schriftliche Nachweis in Formeines Mietvertrags für die Erteilung von Mietwagenlizenzenausgereicht habe.Free Now, Uber, Bolt und nunauch noch Bliq: Jede Plattformist den Kriminellen willkommen.Der Berliner SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopfkonnte nach Aktendurchsicht weitere Vergehen wieSteuerhinterziehung sowie fehlende Versicherungenoder Krankenkassenzahlungen feststellen. „DieseUnternehmen werden gegründet mit dem Ziel, denStaat zu betrügen. Wir reden hier über organisierteKriminalität.“Die Behörde willbis Jahresende mitden „Geisterfirmen“aufräumen. Bislang haben113 Überprüfungen zumWiderruf von 25 Genehmigungengeführt. Der rbb konnteaber bereits einige Fahrzeugeermitteln, die trotz Verbotsweiter Fahrgäste beförderten.sgHico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1NOCH MEHRBERLINERTAXITHEMENKristian Ronneburg, Ute Bonde,Hermann WaldnerDer Berliner Senatwill seit LangemMindestbeförderungsentgeltefür Mietwageneinführen, wie dieStadtverwaltung von Leipzigund das LandratsamtLörrach es bereits taten.Gewerbevertreter inganz Deutschland fordernseit Langem solcheMaßnahmen. Die seit Ende Mai amtierendeVerkehrssenatorin Ute Bonde, Nachfolgerin derzurückgetretenen Manja Schreiner, hatte noch für diesesJahr Mindesttarife angekündigt.Der Berliner Senat hat auf Anfrage des VerkehrspolitikersKristian Ronneburg bekannt gegeben, dassdie Ausarbeitung eines beschlussfähigen Entwurfsvorbereitet wird. Die geplante Allgemeinverfügung sollbis zum Jahresende vorgelegt werden. Dass die Umsetzung2024 somit nicht mehr zu erwarten ist, kritisierteRonneburg im Parlament scharf.Taxi-Deutschland-Berlin-Chef und Bundesverbands-Vizepräsident Hermann Waldner mahnt zur Eile: „Wenn dieBedenkenträger die Oberhand gewinnen, verliert das Taxigewerbe.“Das Taxigewerbe könne nicht warten, bis vielleicht ineinigen Jahren eine wasserdichte Lösung gefunden werde. „Dannist nämlich niemand mehr da, der davon profitieren würde.“ Esgehe um „bezahlbare Mobilität für alle“. Im Unterschied zu denMietwagenbetreibern garantiere die stark regulierte Taxibranchestadtweit Mobilität. arJetzt– nur 1x in Berlin –HICO Kraftfahrzeug-Kontrollgeräte GmbH · Rhinstraße 50 · 12681 BerlinFISKALTAXAMETER• Montage fiskalfähiger Taxameter• Umrüstung vorhandener Taxameteranlagen• Aktualisierung der Taxameteranlage nach neuesten AnforderungenDer Kundendienst:Beratung und Termine:HICO-Service anerkannt, zuverlässig, Tel.: 030/7520774fachmännisch und flexibel Fax: 030/7520944E-mail: [email protected]:TAXI 4. QUARTAL 202445
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