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Taxi Times DACH - 2. Quartal 2024

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TAXITARIFumgehen. Sie

TAXITARIFumgehen. Sie widersprachentschieden: Sie habesich seinerzeit bewusstfür Taxis und gegenMietwagen entschieden,um Sicherheitdurch einen Tarifzu haben und nichtin das grenzenlosePreisdumpingder Krankenkassenzu geraten. ImLandkreis Altöttingmit seinen 114.500Einwohnern lebt dasTaxigewerbe mehr vonKrankenfahrten als vonGelegenheitsfahrgästenoder gar Nachtschwärmern.Da scheinbar nichtsgeschah, schaltete Kathrin Hennrich– der eigentlich die Mittel dafürfehlten – eine Anwaltskanzlei ein, diebereits in einem anderen Landkreis erfolgreichgegen eine nicht auskömmliche Tarifordnunggeklagt hatte. Ihr Anwalt stelltefest, gegen die bestehende Tarifordnungin ihrem Landkreis könne man nicht mehrklagen, da ihre Verkündung bereits längerals ein Jahr zurücklag. Man könne aber denErlass einer neuen Tarifordnung fordern,wenn die bestehende nicht mehr die Erfordernissedes Personenbeförderungsgesetzes(PBefG) erfülle. Dies tat er schriftlich.Kathrin Hennrich, Taxiunternehmerinaus NeuöttingÖFFENTLICHKEIT DANK PRESSEParallel wandte Kathrin Hennrich sich andie regionale Presse, was zunächst ohneReaktion geblieben sei, beim erneutenAnlauf aber zu einem guten Bericht geführthabe. Die Redakteure hätten bei der Behördewegen einer Stellungnahme angefragt.In dieser habe „ziemlicher Quatsch“ gestanden.Viele Leser hätten ermutigend reagiertund Verständnis für die Situation derUnternehmen gezeigt. Dass sogar ihre Kundenmehrere Hundert Unterschriften sammelten,mit denen sie an die Behördeherantraten, erfuhr sie erst später.Kathrin Hennrich legteDienstaufsichtsbeschwerdewegen Behördenuntätigkeitein. Die wurde abgewiesen, ihrwurde aber eine Fachaufsichtsbeschwerdevorgeschlagen, was sie in die Tat umsetzte.Die zuständige Sachbearbeiterin in Münchenhabe dann allerdings um Verständnisgebeten, dass sie neu sei und von der Materienoch nicht viel verstehe. Man werdevon ihr hören. Nachdem wieder eine Weilenichts passierte, fragte Kathrin Hennrichim Mai nach. Antwort: Man sei überlastet,doch befände sich ihr Anliegen bereits weiteroben im abzuarbeitenden Stapel.Im Juni schließlich legte das Landratsamteinen neuen Entwurf für eineTarifverordnung vor,womit es auch aufAnträge andererUnternehmerreagierthabe – wobei es wiederumein Datenschutz-Geheimnisblieb, welche das waren.Kathrin Hennrich hatzu den geschätztenacht Mitbewerbernim Landkreis kaumKontakt. Nun seidie neue Verordnungaber so gutwie beschlosseneSache, und mankönne sie voraussichtlichim Juliim Amtsblatt veröffentlichen,sodass siemöglicherweise AnfangSeptember in Kraft tretenkönne. Kathrin Hennrichprotestierte: Wenn die Verordnungumsetzungsreif sei, sei eineweitere mehrwöchige Verzögerungvermeidbar und man könne sie umgehendverkünden. Sie erhielt die Antwort, das seileider nicht möglich. Zum 1. September tratder neue Taxitarif dann endlich in Kraft.TERMINE, TERMINE, TERMINEDas nächste Problem: Im Landkreis Altöttingist es nicht ganz leicht, Termine beiTaxameterwerkstätten und beim EichamtTraunstein zu erhalten. Um am Stichtagumprogrammierte Taxameter zu haben,wandte Kathrin Hennrich sich rechtzeitigzwecks Terminvereinbarung an die Eichbehörde.Dort fragte man überrascht, wofürsie Termine haben wolle; von einer bevorstehendenTarifänderung wisse mannichts. Sie vereinbarte dennoch Termineim August und empfahl diplomatisch eineBehebung des Informationsdefizits. Amnächsten Tag erhielt sie einen Rückruf: DieTermine im August seien zu früh, da dieUmstellung doch erst im September erfolge.Eine Rückfrage bei der Landeseichbehördein München gab ihr Recht: Zum Stichtagmüssten die Geräte umprogrammiertund geeicht sein. Als sie pünktlichzum ersten Eichtermin erschien,wollten die Behördenmitarbeiterwiederum den Taxameter nichteichen – mit der gleichen,bereits widerlegten Begründungwie zuvor. Sie bat die Mitarbeiter,ebenfalls in Münchenanzurufen und sich die Rechtslageerläutern zu lassen. Nunkam auch aus MünchenZögern und die Antwort, dassFOTOS: Taxi Hansbauer8 4. QUARTAL 2024 TAXI

TAXITARIFEine moderneFahrzeugflottewill auskömmlichfinanziert sein.eine verbindliche Entscheidung so spontanleider nicht möglich sei. Kathrin Hennrichdurfte die 60 Kilometer unverrichteterDinge zurückfahren.Dass sie trotz aller Bemühungen ihrerseitsbis zum Inkrafttreten der Tarifanpassungfür keines ihrer Taxis einenEichtermin bekommen hatte, sei halb sowild: Die Taxameterwerkstätten könntenden neuen Tarif auf viele Taxameternoch garDeutschlandsTaxitarife in dergroßen Taxi Times-Übersichtnicht aufspielen.So musste derBetrieb vorerstzum alten Tarifweiterlaufen. DieNachfrage nachKrankenfahrtenim Landkreisist „riesig“, dasAngebot knapp.Fahrgäste, die imRollstuhl sitzendtransportiert werden möchten, müssen mitunterzwei Wochen auf eine Fahrt warten.Mit Inklusion hat das nichts zu tun.NUR KNAPPES AUSKOMMENKathrin Hennrich hatte einmal siebenTaxis am Laufen, heute sind es noch drei.Sie würde ihren Fahrern gerne mehr alsden Mindestlohn (aktuell 12,41 Euro proStunde) bezahlen, sieht sich dazu abernicht in der Lage. Die Krankenkassen drückennicht nur beim Mietwagen, sondernauch beim Taxi die Preise, wo sie können.Wenn Kathrin Hennrich darauf hinweist,dass sie nicht ehrenamtlich fahren kannund ihre Fahrer bezahlen muss, heißt esnur: Ja, und wir müssen mit unseren Versichertenbeiträgensorgsam umgehen.Weist sie das Landratsamt auf Missständehin, wird sie mit Antworten wie „Dasmüssen Sie erst mal beweisen“ abgespeist.Da sie die Genehmigungsbehörde als desinteressierterlebt hat, wünscht sie sichdie Zuständigkeit für Taxitarife auf einerhöheren Verwaltungsebene, etwa auf Regierungsbezirks-oder gar Landesebene. Dortkönne man mit dem hinreichenden Fachwissengebündelt agieren, statt dass alle96 bayerischen Genehmigungsbehördenihr eigenes Süppchen kochen.Landesgewerbevertreter Christian Linz,der sich mit der Materie in allen bayerischenLandkreisen und Städten auskenntund die Entwicklung beobachtet, will soweit nicht gehen. Zwar seien einige Landratsämtermit dem Thema Taxitarif überfordert,wie er gegenüber Taxi Timeseinräumte. Dennoch hält er es für „sachgerecht,wenn die Tarifgebungskompetenzauf kommunaler Ebene verortet ist“. Dazumehr auf den folgenden Seiten.Kathrin Hennrich erwägt schon jetzt, demLandratsamt in naher Zukunft die nächsteTarifanpassung vorzuschlagen. arDatenmanagement-SoftwareWeitereInformationenUmstazTAXAMETER UNDWEGSTRECKENZÄHLERFahrstatus - zurückgelegte StreckeTX80 URBASlim & High-techBesuchen Sie uns inHalle 1 Stand C88-9 November 2024Die KOMPLETT-LÖSUNG von

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