CORONA FAHRZEUGE SICHTBARE SICHERHEIT Die Desinfektion wird immer wichtiger. Gut sichtbare Lösungen schaffen dabei Vertrauen beim Fahrgast. Die regelmäßige Reinigung der Innenflächen, der Türgriffe, der Trennschutzscheibe etc. gehört längst zum Alltag eines Taxibetriebs. Für die Betriebe bedeutet das je nach Fuhrparkgröße nicht unerhebliche Zusatzkosten. Eine bei Taxi Times auf der Website im August veröffentlichte Übersicht zeigt, dass ein Mehrwagenbetrieb mit 18 Fahrzeugen zwischen März und Juli 1.641 Euro Zusatzkosten für die Fahrzeugdesinfektion aufbringen musste. Meist sind die Maßnahmen für den Fahrgast gar nicht sichtbar. Um das Gefühl der Sicherheit visuell und „erlebbar“ zu machen, greifen manche Betriebe beispielsweise auf Virenkiller zurück, die direkt im Taxi deponiert sind. Ein Produkt des Oldenburger Unternehmens Vierol findet im Cupholder Platz und arbeitet Ein wirkungsvolles Instrument für Mehrwagenunternehmer, den extremen Umsatzeinbrüchen zu begegnen, ist eine Minimierung der eingesetzten Fahrzeuge, um diese besser auslasten zu können. Im Umkehrschluss bedeutet das, die Einsatzzeiten jedes einzelnen Mitarbeitenden zu kürzen, um Kündigungen zu vermeiden. Der durch diese teilweise drastisch verkürzten Arbeitszeiten reduzierte Lohn muss dann durch zusätzliches Kurzarbeitergeld (KUG) aufgebessert werden. Es bedarf also einer Veränderung, die einerseits den Umsatz pro Fahrzeug erhöht, andererseits den Taxifahrern den Bezug von Kurzarbeitergeld ermöglicht. Zu erreichen ist das mit der Umstellung vom traditionellen Zwei-Schicht-System, in dem doppelt besetzte Fahrzeuge in Tag- Dieser Viren killende Luftreiniger passt in den Becherhalter. Die Desinfektion und optionales Fiebermessen finden direkt im Großraumtaxi statt. mit der sogenannten Ionisation. Dabei werden Schadstoffe wie Keime oder Bakterien eingefangen und die Verbreitung von Viren wird gehemmt. Das Gerät wird in zwei verschiedenen Farben angeboten und ist aktuell für 49 Euro brutto erhältlich. Ist der Luftreiniger täglich im Schnitt acht Stunden im Einsatz, dann wird ein Wechsel des Filters (6,99 Euro) alle vier Monate empfohlen. Ab Januar ist bei dem für seine Rolliumrüstungen bekannten Unternehmen AMF für 377 Euro brutto eine crashgetestete Desinfektions-Säule erhältlich, die im Innenraum von Großraumtaxis auf dem Fahrzeugboden verschraubt wird. Sie wird über ein Fußpedal betätigt. Der Füllstand des Behälters kann ohne Demontage von außen überprüft werden. Die Desinfektionssäule ist zudem mit einem Infrarotthermometer erweiterbar. Je nach Bedarf wird dann die Temperatur der Fahrgäste an der Stirn oder am Handgelenk gemessen. sg, rw WENN MITARBEITER WENIGER ARBEITEN DÜRFEN Die Pandemie erfordert Veränderungen im Arbeitsablauf, z. B. die Umstellung auf einen Drei-Schicht-Betrieb. und Nachtschicht eingeteilt waren, auf ein Drei-Schicht-System, mit Früh-, Spät- und Nachtschicht. Hatten die Fahrer vorher das Taxi zwölf Stunden zur Verfügung, in denen gemäß Arbeitszeitgesetz bis zu neun Stunden gearbeitet werden durfte, ist im Drei- Schicht-Modell die Verfügungszeit auf maximal acht Stunden beschränkt, das heißt, die reine Arbeitszeit liegt noch deutlich darunter. Normalerweise ist es im Taxigewerbe nicht üblich, mit Kurzarbeitergeld zu arbeiten. Als zu Beginn der Krise viele Taxiunternehmen den Betrieb komplett eingestellt hatten, war KUG Null problemlos anwendbar, da alle komplett ohne Beschäftigung waren. Sobald aber wieder gearbeitet wurde, mussten Konzepte umgesetzt werden, bei denen zum geringeren Lohn ergänzendes KUG gewährt werden konnte. Das ist der Fall, wenn den Mitarbeitenden wegen wirtschaftlich gebotener Umstrukturierungen des Betriebes, wie hier durch ein neues Arbeitszeitmodell, konkret Arbeitszeit genommen wird und alle nachprüfbar weniger arbeiten. Die Autos werden dabei möglichst gut ausgelastet, die Mitarbeitenden sind bestmöglich abgesichert und die Risiken der Firma werden minimiert. Sobald die Umsätze steigen, können die ersten Mitarbeitenden aus der Kurzarbeit rausgenommen und wieder voll eingesetzt werden. sb 24 4. QUARTAL 2020 TAXI FOTOS: AMF Bruns, Carnatura FOTO: Luchthaven Schiphol Amsterdam TAXI GEGEN TESLA Zwischen der Bios Group und dem US-Fahrzeugbauer Tesla kommt es zum Rechtsstreit. Wegen technischer Mängel und fehlenden Services fordert das Taxiunternehmen 1,3 Millionen Euro Schadensersatz. Im Jahr 2014 spielten drei Taxiunternehmen am Amsterdamer Flughafen Schiphol eine besondere Vorreiterrolle. Mit 167 Teslas Model S wurde die Taxiflotte in Schiphol auf einen Schlag elektrifiziert und sorgte damit weltweit für Aufsehen. Doch mittlerweile sind immer weniger Teslas am Flughafen zu sehen, was nicht nur an Corona liegt. Nach Angaben der Zeitung „Het Financieele Dagblad“ stehen viele der Teslas permanent in der Werkstatt. „Mit etwa zwanzig Taxis stimmt etwas nicht“, erklärt Tofik Ohoudi der Zeitung. Er ist Filialleiter der Bios Group, des größten Taxibetriebs in den Niederlanden. In seiner langen Karriere als Flottenmanager hat er nie mehr Probleme gesehen als bei Tesla. Bei einem Model S ist die Servolenkung defekt. Bei einem anderen Fahrzeug waren bereits nach wenigen Monaten die Antriebswellen verschlissen. Ein weiterer wiederkehrender Defekt, selbst bei Taxizentrum Köln Paul Bauer Ing. GmbH & Co. KG Frankfurter Str. 130 51065 Köln-Mülheim Kai Rosselnbruch Tel 0221 69997-19 Mobil 0177 4863888 k.rosselnbruch@opelbauer.de brandneuen Autos: ein gebrochener Querlenker, ein wesentlicher Bestandteil der Federung. Jetzt will man Tesla auf Schadenersatz in Höhe von 1,3 Millionen Euro verklagen. Die Vorladung wurde schon im vergangenen Juni zugestellt. „ZU INTENSIVE NUTZUNG“ Tesla verteidigt sich mit der Argumentation, dass das Taxiunternehmen die Autos zu intensiv nutzt. Van der Veer: „Wir hatten in den Verhandlungen betont, dass dies ein entscheidender Punkt für uns als Taxiunternehmen ist, weil wir viel fahren.“ 2016 konnten sich Tesla und Bios noch auf einen Kompromiss verständigen: 64 Modelle S werden gegen das neue, teurere Modell X ausgetauscht. Gesamtkosten für Bios: mehr als 7,9 Millionen Euro. Doch auch die Modelle X haben so viele Mängel, dass sie häufiger in der Werkstatt als auf der Straße zu finden sind. Im Jahr Damals ein toller PR- Coup: 2014 starteten die ersten von 167 Tesla- Taxis am Flughafen Schiphol Amsterdam. 2018 müssen mehr als 75 Fehler an den Bios-Teslas repariert werden. Fast 60 weitere im Jahr 2019. Häufig sind es Defekte wie gebrochene Querlenker oder Probleme mit Antriebswellen, die zu einer unsicheren Situation auf der Straße führen können. Zunächst reparierte Tesla die Mängel kostenlos, aber ab 2019 kamen die ersten gepfefferten Rechnungen, die mittlerweile einen Wert von 150.000 Euro haben, den Bios nicht bezahlen möchte. „Wir zahlen für Wartung und normale Reparaturen“, sagt Van der Veer. „Aber warum sollten wir für defekte Teile bezahlen müssen?“ Der Fall ist jetzt so weit eskaliert, dass Tesla sich weigert, die Taxis zu warten. Das ist ärgerlich, weil Bios auf die Reparaturen seiner Fahrzeuge angewiesen ist. Der gesamte Service läuft ausschließlich über Tesla selbst. Da Bios vom elektrischen Fahren überzeugt ist, hat das Unternehmen jetzt mehrere Audis e-tron gekauft. wf LAGERWARE VERFÜGBAR OPEL ZAFIRA LIFE ALS TAXI MEHR RAUM, MEHR LUXUS, MEHR TAXI. NUR BEI OPEL BAUER.
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