ANTRIEB HYPER – HYPER – TAXI! Mobilitätsangebote müssen sich vernetzen. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Schlagwort ist die intermodale Routenplanung. Diskutiert wurde darüber auf der Fachmesse Hypermotion. Bei der Ende November zum zweiten Mal in Frankfurt ausgetragenen Fachmesse für digitale Vernetzung und Integration von Verkehrs- und Logistiksystemen referierten abermals hochkarätige Sprecher aus Politik, Wirtschaft und Forschung, wie sich die Welt der Mobilität in Zukunft verändern wird. Der Begriff, der diese Änderungen ganzheitlich zusammenfasst, ist die Mobilitätswende und der Schlüssel dazu ist die Digitalisierung. So wurde auch auf den verschiedenen Workshops und Konferenzen viel darüber diskutiert, wie einem drohenden Verkehrsinfarkt in den Städten entgegengewirkt werden soll und kann. Die Digitalisierung wurde dabei stets als Voraussetzung für die notwendige Verkehrswende gesehen. Die Sprecher der Firmen und Institute – wie beispielsweise der DB Regio, Sixt SE und des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, sind sich bei der Vorgehensweise einig. Die intermodale Routenplanung muss her. Dahinter versteckt sich nichts anderes als eine Streckenwahl, die ihre Grenze nicht an einem Wechsel des Verkehrsmittels definiert, sondern darüber hinaus nahtlos den Weg vom Start bis zum Ziel mit Live-Daten plant und auch die verschiedensten Bezahlfunktionen integriert. Die Idee ist nicht neu, die Umsetzung scheitert unter anderem daran, die verschiedenen Anbieter zu einem Verbundsystem zusammenzufassen. ATTRAKTIVERES UMLAND Ein weiterer wichtiger Punkt in der Argumentation ist der Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Bereich. Neue Fahrtdienstleister oder Carsharing-Anbieter konzentrierten ihre Tätigkeit bislang aus finanziellen Gründen auf die Metropolen. Dies muss sich in Zukunft ändern, denn will man verstopften Großstädten entgegenwirken, muss man das Umland attraktiver machen und den Pendlern schnellere, günstigere und besser vernetzte Verbindungen anbieten. Nur so können die Pendelstrecken länger werden, ohne die Reisezeit zu verlängern. Auch hier sehen die Experten eine große Chance in der intermodalen Routenplanung, sie bemerken aber auch, dass die Arbeitswelt im Wandel ist und mit Homeoffice und der möglichen Arbeit in sogenannten Co-Working-Spaces derzeit viel an Flexibilität gewinnt. Leider nicht offen angesprochen wurde bei den Konferenzen, dass in solche Überlegungen und Planungen auch das Taxigewerbe eingebunden werden kann – als die Branche, die aufgrund ihrer bereits bestehenden Infrastruktur keine zusätzlichen Fahrzeuge in die ohnehin verstopften Straßen schicken muss, dafür aber bei der geforderten intermodalen Routenplanung auf bewährte und schnittstellengeeignete digitale Strukturen zurückgreifen kann. Insofern war es genau passend, dass auf der Hypermotion das Mobilitätskonzept „CarlE“ vorgestellt wurde, welches aus dem Taxigewerbe heraus gewachsen ist (siehe gegenüberliegende Seite). Das E steht dabei für Elektro – jenen Antrieb, der in alle Überlegungen zur intermodalen Routenplanung einfließt. Kein Wunder also, dass ausstellende Fahrzeughersteller auf der Hypermotion vor allem ihre Modelle mit alternativen Antrieben zeigten. Neben einem Jaguar I-PACE, Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid und einem elektrischen Vito, der von den Berliner Verkehrsbetrieben als Berlkönig-Showcar zu sehen war, war auch ein echtes Taxi in Form des Kia Niro 1,6 GDI Plug-in-Hybrid auf der Messe. Wenigstens einer, der dem Taxigewerbe noch seinen Platz im zukünftigen Mobilitätsmix zugesteht. sg Der klassische Messebetrieb überzeugte mit Vielfalt. Mit dem Kia Niro war sogar das einzige Taxi in Hellelfenbein auf der Hypermotion ausgestellt. FOTOS: Messe Frankfurt / Jens Liebchen, Taxi Times 22 DEZEMBER/ 2018 TAXI
ANTRIEB LONDON-TAXIS MIT »ALL-INCLUSIVE-KONZEPT« Im Sektor der On-demand-Dienstleister mischt seit Kurzem auch ein Unternehmen mit, das aus der Taxibranche kommt und auf dessen Erfahrungen zurückgreift. FOTO: Name Name On-demand-Lösungen, bei denen auf bestehende (Taxi-)Strukturen zugegriffen werden kann, präsentierte Matthias Schmidt von Metropolis auf der Hypermotion in Frankfurt. Spontan organisierbare Sammelfahrten für zwei bis sieben Personen, sogenannte On-demand-Dienste, bestimmen seit Monaten die Schlagzeilen und Diskussionen. Doch Produkte wie Moia, Allygator, Berlkönig, Isartiger, Flextaxi und andere haben einen großen Nachteil: Sie bringen zusätzliche Fahrzeuge auf die Straßen, meist auch noch in die Innenbereiche jener Städte, die verkehrsmäßig sowieso schon kollabieren und denen Gerichte Fahrverbote auferlegen. Zeit also für ein Ondemand-Konzept, das diesen Wahnsinn stoppt, indem es auf bereits bestehende Ressourcen zurückgreift. Mit „CarlE“ wurde nun ein solches Konzept vorgestellt. Hinter dem Projekt stecken emissionsund barrierefreie London-Taxis sowie eine digitale Vermittlungsstruktur, mit der unter anderem Sammelverkehre als ALT, AST oder auch von Tür zu Tür durchführbar sind. Die beiden Unternehmen Holl AG sowie Metropolis GmbH haben dafür die Marke „CarlE“ ins Leben gerufen. Eine erste Integration soll demnächst in die bestehenden Sammelverkehre in Aschaffenburg, Gaggenau und Baden-Baden erfolgen, teilten die beiden Firmen am Rande der Fachmesse Hypermotion mit. Fahrzeugseitig sollen dafür London-Taxis der neuen Generation zum Einsatz kommen. Sie fahren elektrisch mit einem kleinen Benzintank und sind barrierefrei auch für im Rollstuhl sitzende Fahrgäste zugänglich. Damit lebe man Inklusion vor, betonen Schmidt und Holl. Man wolle damit eine Antwort aus dem Personenbeförderungsgewerbe geben, indem man auf bereits vorhanden Strukturen setzt und seine Dienste in Kooperation mit lokalen Unternehmen anbietet. Diese könnten optional auf von Metropolis zur Verfügung gestellte London- Taxis zurückgreifen, wobei diese zu den Zeiten, in denen sie nicht für On-demand- Dienste benötigt werden, in den alltäglichen Geschäftsablauf integriert werden können. Bei Taxibetrieben könnten sie somit für den klassischen Gelegenheitsverkehr oder für Kranken- bzw. Schülerfahrten zum Einsatz kommen. „Es geht uns nicht darum, durch eine Erhöhung der Fahrzeuge die Innenstädte weiter zu verstopfen, sondern unter Nutzung bestehender Strukturen den ÖPNV sinnvoll zu ergänzen“, nennt Dirk Holl, Vorstandsvorsitzender der Holl AG, die Vorzüge gegenüber den Wettbewerbern in diesem Segment. „Wir treten nicht mit dem Heilsversprechen an, die Mobilität neu zu erfinden und alles Alte wegzuwischen“, ergänzt Metropolis-Geschäftsführer Benjamin Schmidt. „Aber mit ,CarlE‘ beweisen wir, dass technische Innovationen und Digitalisierung aller Prozesse in der Personenbeförderung bereits heute möglich sind, und das, ohne den gesetzlichen Rahmen des PBefG zu ändern.“ Für die Disposition der Sammelfahrten, die vorherige Planung sowie die anschließende Abrechnung greift Metropolis auf die Software von fms zurück. jh W 213 E-KLASSE FÜR NUR 12,- € / TAG* LANGZEITMIETE FÜR EXISTENZGRÜNDER MIT FEHLENDER BONITÄT (ab 490.- mtl.*) *Alle Infos zu den Angeboten finden Sie unter www.taxifahrzeuge.de
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