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Taxi Times DACH - Februar/März 2019

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Taxi Times – DACH ist ein unabhängiges Fachmagazin speziell für die Taxibranche aus dem deutschsprachigem Raum. Taxi Times – DACH erscheint 6 x pro Jahr und greift die aktuellen Taxitrends und Neuigkeiten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie punktuell auch aus der ganzen restlichen Taxiwelt auf. Den Schwerpunkt bilden Berichte über gewerbepolitische Aktivitäten der Branchenverbände sowie über Trends und Neuigkeiten zu branchenrelevanten Produkten und Rechtsprechungen.

TAXIZENTRALEN +

TAXIZENTRALEN + VERBÄNDE NEWSTICKER NEUER MANN IN BADEN Tobias Lang hat zum 1. Januar im Verband des Verkehrsgewerbes Baden e. V. die Geschäftsführung übernommen und trägt damit auch die Verantwortung für die Aktivitäten der Fachgruppe Taxi. Geschäftsführender Vorstand des Verbands, der sowohl die Interessen der badischen Gütertransport- als auch der Personenbeförderungsbranche vertritt, ist nach wie vor Peter Welling. Vor seiner neuen Aufgabe war Lang als Rechtsanwalt mit arbeitsrechtlichem Schwerpunkt tätig und seit 2010 Projektleiter im Bereich Kraftfahrergewinnung und -ausbildung im Bildungswerk des Verkehrsgewerbes Baden GmbH. Markus Strecker, Vorgänger von Tobias Lang, wurde zum Jahreswechsel neben Peter Welling zum geschäftsführenden Vorstand der SVG Baden eG berufen. jh Tobias Lang, Ansprechpartner für Taxiunternehmer in Baden. SIXT KOOPERIERT MIT TAXIZENTRALEN Eine in Kürze neu erscheinende Mobilitäts-App des Unternehmens Sixt wird auch die Taxibestellung integriert haben. Der Weltkonzern arbeitet dabei ausschließlich mit den örtlichen Taxizentralen zusammen. Per Schnittstelle mit den beiden Systemanbietern GefoS und fms werden die Bestellungen automatisiert in das Vermittlungssystem der Taxizentralen geleitet und von dort an die angeschlossenen Fahrzeuge vermittelt. Der Kunde bezahlt bargeldlos über Sixt, die wiederum rechnen mit den Taxizentralen ab. Die Testphase wurde in München mit den dortigen Zentralen TAXI-MÜNCHEN eG und IsarFunk durchgeführt. Nach dem offiziellen Start sollen unter anderem auch Taxizentralen in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln und Amsterdam eingebunden werden. jh TAXIZENTRALE MAGDEBURG WEHRT SICH ERFOLGREICH Als mytaxi in Magdeburg startete, hat die dortige Taxizentrale weder geklagt noch gejammert. Man hat sich stattdessen auf die eigenen Stärken konzentriert und diese aktiver beworben. Eine Pressemeldung von mytaxi zu Jahresbeginn proklamierte ein großes Wachstum der App. Man habe den Umsatz europaweit um 75 Prozent gesteigert und werde auch in den Folgejahren weiter expandieren, hieß es. Dabei konzentriert sich die Daimler-Tochter bei ihren Ausweitungen nicht nur auf weitere europäische Metropolen, sondern startet nach und nach auch in mittelgroßen Städten. Seit Oktober ist man beispielsweise in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Die dortige genossenschaftlich strukturierte Taxizentrale wollte dies allerdings nicht widerstandslos hinnehmen und ergriff Gegenmaßnahmen. „Wir haben zeitgleich begonnen, unsere eigene App ‚Taxi Deutschland‘ stärker zu bewerben“, schildert Zentralenvorstand Frank Tempel gegenüber Taxi Times. Neben Anzeigen in der Zeitung wurden Flyer und andere Give-aways produziert, die über die Fahrer an die Kunden verteilt wurden. Dies habe sich laut Tempel auch unmittelbar bemerkbar gemacht, weil die Anzahl der App-Bestellungen spürbar zugenommen habe, auch wenn sie in Relation zur telefonischen Auftragsannahme weiterhin nur einen kleinen Bereich ausmacht. IM VERBUND VON TAXI DEUTSCHLAND Taxi Magdeburg vermittelt seine Aufträge über das GefoS-System und ist somit auch dem Verbund der App „Taxi Deutschland“ angeschlossen. „Es war wichtig, dass wir zum Start von mytaxi den Magdeburgern gleich unsere fertige App- Alternative präsentieren konnten, über die wir mittlerweile genauso bargeldlos abrechnen wie unser neuer Wettbewerber“, freut sich Tempel und hebt den klaren Vorteil bei der Verfügbarkeit hervor. „Wir vermitteln in Magdeburg an 126 angeschlossene Taxis und sind innerhalb von drei Minuten beim Kunden.“ Dass beim Mitbewerber laut Beobachtungen der Magdeburger Taxikollegen die Anfahrtszeiten ein Vielfaches davon betragen, liege auch daran, dass nur wenige Magdeburger Kollegen mytaxi aktiv nutzen. Vielleicht eine Folge dessen, dass die Kosten pro Auftrag zu teuer seien. Tempel, der selbst drei Taxis in Magdeburg besitzt, hat direkt verglichen: „Hätte ich bei meinen Taxis alle Funkaufträge anstatt von unserer Zentrale von mytaxi bekommen, hätte ich dafür bei einer siebenprozentigen Vermittlungsprovision über 500 Euro pro Monat und Taxi bezahlen müssen – das Doppelte der Funkgebühren unserer Zentrale.“ Für die Werbemaßnahmen habe man übrigens rund 2.000 Euro zusätzlich ausgegeben, sagt der Vorstand der Magdeburger eG. Im Vergleich zu den 7,89 Millionen Verlust, die mytaxi im Jahr 2017 machte, sind das nicht einmal die berühmten Peanuts. Diese Zahl tauchte in der oben erwähnten Pressemeldung übrigens nicht auf. jh FOTO: VV Baden e.V. 16 FEBRUAR / MÄRZ / 2019 TAXI

ANTRIEB Bei ungünstiger Bonität kann bei einem deutschlandweit tätigen Gebrauchttaxi- Händler ein Fahrzeug auch in Langzeitmiete übernommen werden. TAXI ZUR LANGZEITMIETE Was tun, wenn die Finanzierung eines Taxis an der nicht ausreichenden Bonität scheitert? Im Gebrauchttaxi-Sektor gibt es dazu nun eine Alternative: die Langzeitmiete. FOTO: Much Oft genügt ein kleines Versäumnis und schon hat man den berühmten Schufa-Eintrag, der die Kreditwürdigkeit massiv einschränkt. Oder man wird als Neu-Unternehmer ein Opfer der strengen Basel-II-Kriterien. Beides hat zur Folge, dass beim Kauf eines Taxis die (Auto-)Bank kein Finanzierungsangebot abgeben kann, ganz gleich, ob es sich dabei um Neu- oder Gebrauchtfahrzeuge handelt. Bei Letzteren kommt erschwerend hinzu, dass seit der Gesetzesänderung 2015 längst nicht mehr jedes private Fahrzeug nach der Umrüstung die zur Eichung notwendige Konformität erhält. Ein Problem, das dann entfällt, wenn das gebrauchte Taxi auch vorher schon als solches im Einsatz war. Damit rücken nun jene Firmen in den Fokus, die sich auf den An- und Verkauf gebrauchter Taxis spezialisiert haben und damit in ganz Deutschland tätig sind. In Frankfurt ist das beispielsweise das Unternehmen Weingärtner, in Brandenburg das dortige Taxi-Zentrum Brandenburg (TZB), in Bad Tölz das Autohaus Much. Sascha Weingärtner kauft und verkauft ausschließlich junge und hochwertige E-Klasse-Taxis, Rumen Jordanov vom TZB bietet beim Kauf eines gebrauchten Taxis optional auch eine Finanzierung an, die jedoch eine gute Bonität voraussetzt. Michael Much vom Autohaus Much reagiert auf die Bonitätshürden und bietet seit Kurzem neben dem marktüblichen Leasing oder der Finanzierung eine Langzeitmiete ohne große Bonitätshürden an. Dabei können Taxiunternehmer das gebrauchte Taxi für mindestens zwölf Monate mieten, die Mietraten werden monatlich abgebucht. Als Anzahlung sind 20 Prozent des imaginären Kaufpreises als Kaution zu hinterlegen. Dieser Betrag kann auch über den Verkauf des alten Taxis verrechnet werden. Während der Mietdauer muss das Taxi vollkaskoversichert sein, eine Kilometerbegrenzung ist nicht enthalten. Die Auswahl der Fachwerkstatt für Kundendienste und Reparaturen liegt beim Unternehmer. Damit ist der Taxiunternehmer weder an eine Werkstatt noch an den Hersteller gebunden. Er kann auch den Anbieter seiner Vollkasko-Versicherung frei wählen. Die Miet-Rate ist als Betriebsausgabe monatlich steuerlich absetzbar. „Nach Ende der Mietzeit hat der Kunde dann alle Optionen“, schildert Firmeninhaber Michael Much die weitere Vorgehensweise. „Er kann das Taxi zurückgeben, die Mietzeit um weitere zwölf Monate verlängern, das Taxi kaufen oder auf eine Taxifinanzierung umsteigen.“ jh

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