MEDIEN KEIN »GEFÄLLT MIR« FÜR NORMALE TAXIFAHRTEN Normal ist out, Fehltritte sind der Stoff, aus denen Horror geschichten entstehen. Wir brauchen deshalb den absolut fehlerfreien Taxifahrer. FOTO: Fotolia / eyeQ Früher war alles besser. Da hätte es keinen männlichen Taxifahrer gegeben, der eine Frau einfach nur deshalb nicht mitnimmt, weil sie eine Frau ist und bei hochsommerlichen Temperaturen ein Kleid trägt. Da wäre auch kein Kollege auf die Idee gekommen, sich mit einem Fahrgast zu prügeln, weil dieser als Mann in Frauenkleidern unterwegs war. Gab es drastisches Fehlverhalten einzelner Taxifahrer früher wirklich nicht? Doch, das gab es schon immer – doch das große Glück war, dass es nicht gleich die ganze Welt mitbekommen hat. Damit wir uns nicht missverstehen: Diese Verfehlungen einzelner Taxi kollegen sind weder heute noch damals zu akzeptieren. Wer bestimmte menschliche Verhaltensweisen nicht mit seinem persönlichen Weltbild vereinbaren kann, darf keinen Beruf oder Nebenjob wählen, bei dem er mit Menschen aller Art in Kontakt kommt. Doch während solche schwarzen Schafe früher wenig Schaden anrichten konnten, weil sie in der großen Masse der weißen Herde glücklicherweise kaum wahrgenommen wurden, werden sie heute wie mit einem großen Scheinwerfer angestrahlt. Der Scheinwerfer sind die sozialen Medien, sind Twitter, Facebook & Co. Wem heute etwas Schlechtes passiert, der hat nur eine Minute später darüber seinen Freundeskreis per Kurznachricht oder „Post“ informiert. Je empörender das Erlebte ist, umso schneller wird „gelikt“, geteilt, kommentiert, verurteilt. Innerhalb weniger Minuten denkt eine riesengroße Netz community, dass man als Frau im Sommerkleid besser nicht mehr Taxi fahren sollte, weil „die Taxifahrer“ das mit ihrem Glauben nicht vereinbaren können. Noch schlimmer: Dank der Kommentarfunktion müssen wir alle mit noch größerer Empörung zur Kenntnis nehmen, dass jene Kollegen ganz offensichtlich nur die Spitze des Eisbergs sind. SCHWARZE SCHAFE WERDEN GEKLONT Die verstörten Taxinutzer (und deshalb vielleicht Nie-mehr-Taxinutzer) erfahren nun auch noch von Taxifahrern, die alten Damen die Rollstühle wieder aus dem Kofferraum laden und sie unbefördert sprichwörtlich sitzen lassen. Ja, jetzt sind alle Kollegen notorische Umweg fahrer, kutschieren uns in „dreckigen Kisten“ und verstehen unsere Sprache nicht. Die Gentechnologie hat voll zugeschlagen – die ein zelnen schwarzen Schafe wurden zu Zehntausenden geklont. Es ist wie im Wald: Vor lauter schwarzen Schafen sieht man die weiße Herde nicht mehr. Unsichtbar werden all jene – sagen wir mal 98 Prozent der Kolleginnen und Kollegen –, die Tag für Tag und Nacht für Nacht einen anspruchsvollen Job hinter dem Steuer ihres Taxis bewältigen. Auf den Tweet oder den Post, dass man eine Taxifahrt mit einem netten Taxifahrer hatte, die man wegen ihrer Normalität in einer Stunde wahrscheinlich für immer vergessen hat, bekäme man kein einziges „Gefällt mir“ und keinen „Retweet“. Schade eigentlich. Taxifahrer sitzen mittlerweile in einem Glashaus. Man darf sich keinen Fehltritt mehr erlauben. Big Brother postet und twittert alles. Das muss allen Kollegen Schicht für Schicht bewusst bleiben. Früher war es nicht besser, aber leichter. jh IMPRESSUM Verlag taxi-times Verlags GmbH Frankfurter Ring 193 a 80807 München, Deutschland Telefon: +49 (0)89/14838791, Fax: +49 (0)89/14838789 E-Mail: info@taxi-times.taxi, Internet: www.taxi-times.taxi Geschäftsführung: Jürgen Hartmann Bankverbindung Stadtsparkasse München BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828 IBAN: DE89701500001003173828 BIC: SSKMDEMM UST-ID: DE293535109 Handelsregister: Amtsgericht München HRB 209524 Redaktion (redaktion@taxi-times.taxi) Stephan Berndt (sb), Wim Faber (wf), Jürgen Hartmann (jh, V.i.S.d.P.), Wilfried Hochfeld (wh); Mitarbeiter dieser Ausgabe RA Dr. Wolf-Henning Hammer, Axel Ulmer Grafik & Produktion Katja Stellert (Artdirektion), Daniella Heil, Martina Jacob, Bettina Knoop Raufeld Medien GmbH Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin Telefon: +49 (0)30/ 695665936 Anzeigenleitung, Online-Verkauf, Vertrieb Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi Telefon: +49 (0)89/14838792, Fax: +49 (0)89/14838789 Druck Chroma Druckerei Przemysłowa 5, 68-200 Żary, Polen Taxi Times DACH erscheint seit 2016 in Kooperation mit Erscheinungsweise 6 x pro Jahr Heftpreis: 4,80 €, Jahres-Abo: 35 € ISSN-Nr.: 2367-3834 Weitere Taxi-Magazine aus dem Taxi-Times Verlag: Taxi Times Berlin Taxi Times München 26 JULI / 2017 TAXI
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