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Taxi Times DACH - Juli 2017

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TAXI IST DIGITAL Voller

TAXI IST DIGITAL Voller Konferenzsaal beim Eurocab TAXI IST DIGITAL »Willkommen in der vernetzten Welt«: Unter diesem Motto trafen sich in Wien die Anwender des fms-Taxivermittlungssystems zum Eurocab, einer Informations- und Austauschplattform für Taxizentralen. Das Treffen findet alle zwei Jahre statt, als Gastgeber fungiert jeweils eine der fms-Taxizentralen. Dieses Jahr hatte die Wiener Zentrale 40 100 eingeladen. Wer mit Taxifahren Geld verdienen will, braucht viele Fahrten. Wer sich einem Fahrtenvermittler anschließt, hofft auf viele Aufträge. Wer als Fahrtenvermittler agiert, braucht viele Kunden. Um viele Kunden zu gewinnen und bedienen zu können, muss eine zeitgemäße Technik zur Verfügung stehen. Mehr als 150 Taxizentralen aus elf Ländern haben sich bei der Technik frage für ein System des österreichischen Softwareunternehmens Austrosoft/ fms entschieden. Das System kann mittlerweile viel mehr, als nur einen Anruf über eine Datenverbindung in ein bereitstehendes Taxi möglichst nah zur Abhol adresse weiterzuleiten. Die Taxibestellung ist mittlerweile Teil der Digitalisierung in einer untereinander immer mehr vernetzten Welt. 5,4 MILLIONEN DOWNLOADS Zur Taxi bestellung gehört natürlich auch eine im System integrierte App. Die meisten der an fms angeschlossenen Zentralen nutzen diese entweder unter dem Markennamen der eigenen Zentrale oder im Netzwerk von taxi.eu: Schon 5,4 Millionen Mal ist sie heruntergeladen worden. Damit sei man die führende Taxi- Berlin Abholmärkte in Berlin, Hamburg, Hilden Großer Online-Shop Speziell Mercedes Top-Preise Eilversand täglich Tel: (030) 2000549-300 KFZ-Teile Discount für Taxibetriebe TE Taxiteile Berlin GmbH | Gaußstraße7 | 10589 Berlin und Forckenbeckstr. 9-13 | 14199 Berlin www.te-taxiteile.com App in Europa und habe den neuen Anbietern auf die sem Markt ein passendes Produkt entgegenzusetzen, erläutert fms-Geschäftsführer Michael Weiß beim Eurocab. Doch eine App alleine reicht längst nicht mehr. „Die Kunden suchen nach der stärksten Marke und der komfortabelsten Bestellung. Damit nimmt die Bindung der Kunden an die einzelne Zentrale ab“, skizziert Weiß ein Szenario, das er schon vor zwei Jahren beim letzten Treffen prognostiziert hat. Die Zukunftsdiagnose von 2015 wurde mittlerweile von der Gegenwart eingeholt. Neben diesem Wandel lassen sich auch Veränderungen des Umfelds für Unternehmer und Fahrer feststellen. Mindestlohn, Arbeitszeitgesetz und strengere Anforderungen an die Fiskalaufzeichnungen sorgen für eine Verschärfung der Leistungsbedingungen. Last, but not least verändert sich auch die Technik in den Fahrzeugen. „In neuen Fahrzeugen ist Equip ment nötig, das die Chancen der vernetzten Welt nutzen kann“, sagt Weiß den rund 300 anwesenden Eurocab-Teilnehmern. Damit war der thematische Schwerpunkt der beiden Konferenztage gesetzt, denn fms präsentierte eine Reihe von (cloudbasierten) Übertragungstechniken, deren Bedienung über smartphoneangepasste Weboberflächen erfolgt und neue Standards wie beispielsweise Voice-over-IP, aktuelle Payment-Entwicklungen oder auch Bestellungen über Sprachsysteme wie „Siri“ bzw. „Alexa“ integriert. Alles muss möglich sein. Am besten mit nur einem Gerät oder zumindest in einer Plattform mit gleicher Bedienoberfläche. So kann beispielsweise die Auftragsvermittlung über den fms- Web- Dispatcher erfolgen, direkt über den Internet browser, was für kleine Zentralen interessant ist und auch die Einrichtung von Home-Office-Arbeitsplätzen erleichtert. In den Web-Dispatcher hat fms eine Telefon funktion integriert, die das Telefon vollständig in das Computer programm eingliedert. Somit kann der Disponent nicht nur Kundenanrufe bearbeiten, sondern auch mit dem Fahrer über dessen Fahrer terminal sprechen und gleichzeitig per Fern wartung ein angefragtes Problem lösen. Er schaltet sich dafür direkt ins Terminal des Fahrers und bedient vom Bildschirm aus dessen Gerät – ein Smartphone oder ein Tablet. In der neuen Bediengeräte generation baut fms eine enge Entwicklungspartnerschaft mit Samsung auf, durch die eine FOTOS: Taxi Times 6 JULI / 2017 TAXI

TAXI IST DIGITAL Integration der von fms selbst entwi ckelten Komponenten sichergestellt ist. Man setzt auf die Samsung-Smartphones „A3“, „Xcover“ und auf das Tablet „X800“. KOMMUNIKATION PER SMS Die multifunktionalen Kommunikationswege funktionieren auch im Zusammenspiel zwischen webbasierter Auftragsannahme und Taxibestellung. Wenn der Kunde noch klas sisch über sein Smartphone anruft, kann der Disponent bei akti ver Anruferkennung die im System hinterlegte Abholadresse mit nur einer Taste übernehmen und den Auftrag sofort ins nächstgele gene Taxi vermitteln. Das Gespräch zwischen Kunde und Zentrale ist so nach nur wenigen Sekunden beendet, nicht aber die Kommu nikation. Über einen SMS-Service wird der Kunde, obwohl er tele fonisch bestellt hat, im „Look and Feel“ der Taxi-App bis zum Fahrtende betreut. Er erfährt, welches Fahrzeug und welcher Fah rer wann eintreffen wird. Über vorab konfigurierte Texte kann der Kunde Zusatzbotschaften (z. B. „Bitte läuten“) direkt an den Fahrer senden. Der wiederum kann umgekehrt vorgefertigte Meldungen zurückschicken (z. B. „Taxi wartet“). In diese vorgefertigten Mel dungen sind auch automatisierte Übersetzungsfunktionen inte griert. Hat der Kunde beispielsweise ein französisches Handy, bekommt er seine Texte auf Französisch angeboten, während sie auf Deutsch übersetzt beim Fahrer ankommen. Natür lich wird auch die deutsche Antwort des Fahrers wieder zurück übersetzt. Je nach individueller Einstellung der Zentralen kann während oder nach der Fahrt eine Fahrerbewertung auf das Handy des Kunden geschickt werden. Dadurch bekommen die Taxizentralen auch von Telefonkunden ein Feedback, nicht nur von App- Bestellern. Bewertet der Fahrgast nur mit drei von fünf Sternen (oder weniger), wird automatisch nachgefragt, warum er nicht zufrieden war. Im Laufe dieser aktiven Kommunikation auf SMS-Basis kann eine Zentrale den Kunden auf die eigene oder die taxi.eu-App hinweisen und ihn direkt in den App-Store leiten. „Das ist ein sehr preisgünstiger Weg, Kunden in die App zu bekommen“, sagt Michael Weiß. „Man hat nur die SMS-Kosten.“ Vorgeführt haben Weiß und sein Kollege Robert Abel dies und noch weitere Funktionen (beispielsweise die direkte Bestel lung über den Facebook-Account oder über Google Maps) in einer Live- Michael Weiß und Robert Abel (l.) Demo im Echtzeitsystem, basierend auf einem fms-Regio-Server. Auf diese Weise wurden technische Abläufe sehr lebendig dargestellt. „SIRI“ BESTELLT DAS TAXI Den Höhepunkt ihrer Live-Demo haben sich die fms-Verantwortlichen dabei für den Schluss aufgehoben. Der zukünftige Trend, Befehle nicht mehr per Knopfdruck auf dem Smartphone, sondern direkt per Sprache zu erteilen, ist eng mit Namen wie „Siri“ oder „Alexa“ verknüpft. Diese mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Helferlein werden natürlich auch die Taxibestellung durchführen können. So demonstrierte fms eindrucksvoll, dass man bereits die Schnittstelle zu Siri und Alexa entwickelt hat. Kunde: „Siri, bestell mir ein Taxi.“ Siri: „Welche Art von Fahrzeug?“ Kunde: „Taxi.“ Siri: „Taxi.eu kann für dich eine Fahrt bestellen. Möchten Sie fortfahren?“. Kunde: „Ja.“ Siri: „Taxi.eu hat die Bestellung bestätigt.“ Zeitgleich ist der Auftrag bereits im Terminal des Fahrers angekommen. An dieser Stelle gab es Applaus von den Teilnehmern. Wäre jetzt ein Uber- Manager im Saal gewesen, würde er wohl niemals mehr behaupten, das Taxigewerbe sei old-fashioned. jh SYSTEM MIT DEN MEISTEN AUFTRÄGEN Austrosoft/fms entwickelt Hard- und Soft ware für die Auftragsver mittlung und kann mittlerweile einen großen Kunden stamm ver melden. 155 Vermittlungszentralen in elf Ländern nut zen fms. Dabei verfügt die kleinste Zentrale über 10 Fahrzeuge, während an die größte Zentrale fast 7 000 Fahrzeuge angeschlossen sind. Insgesamt wird fms laut eigenen Angaben in 65 000 Fahrzeugen von 195 000‐Fahrern verwendet. Knapp unter zwei Millionen Aufträge werden jährlich in die Fahrzeuge vermittelt. Rechnet man Einsteiger und andere nicht direkt vermittelte Fahrten hinzu, steigt diese Zahl sogar auf über 320 Millionen. Vergleicht man das mit den von Uber bekannten Vermitt lungszahlen in Europa, sind das 90 Prozent mehr als der US-Vermittler.

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