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Taxi Times DACH - November/Dezember 2019

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Auch im

Auch im Taxigewerbe geht der Trend zum SUV. VON ALLTAGSTAUGLICH BIS ZAPPENDUSTER Während deutsche Hersteller noch auf Verbrenner setzen und vernünftige E-Taxis noch in den Kinderschuhen stecken, zeigen Autobauer aus Frankreich, Japan und Südkorea, wie Zukunft geht. Ganz pragmatisch geht Toyota bei der Entwicklung neuer, zukunftstauglicher Antriebstechnologien vor. Dieses Jahr wurde der Toyota Prius+ mit Taxipaket von der „Auto Bild“-Redaktion mit der Auszeichnung „bester Firmenwagen“ bedacht. Mario Köhler, General Manager Toyota & Lexus Geschäftskundenservice von Toyota Deutschland, sagte bei der Preisverleihung: „Mit Prius+, Camry, RAV4 und Corolla können wir eine effiziente, umweltschonende und sehr wirtschaftliche Hybridflotte für Taxis und Funkmietwagen anbieten.“ Laut Toyota sind alternative Antriebe bereits in 15 Prozent aller deutschen Taxiunternehmen die erste Wahl. Viele der Unternehmen setzen dabei auf Hy bridfahrzeuge. Eines der neuesten Modelle des japanischen Konzerns ist die überarbeitete Version des RAV4. Das SUV wird, ganz typisch für Toyota, auch mit einem Hybrid-Antrieb angeboten. Ergänzend wurde eine Plug-in-Hybrid-Variante, die bis zu 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann, vor Kurzem auf der L. A. Autoshow vorgestellt. Der Plug-in- Hy brid RAV4 soll dann kombiniert über 300 PS Leistung auf die Straße bringen. Das Thema Hybrid setzt sich bei To yota quer durch die meisten Modellreihen durch. So wurden im Laufe des Jahres die Hybrid-Limousinen Toyota Camry und der ES 300h von Toyotas Premiummarke Lexus mit Taxipaket vorgestellt. Beide Modelle konnten sich beim ADAC Ecotest als Ecotaxi zertifizieren. Den ES 300h soll man laut ADAC mit einem Realverbrauch von 5,5 Litern auf 100 Kilometern bewegen können. Innerorts, wo der Lexus fast zu 50 Prozent rein elektrisch fährt, wurden sogar nur 4,3 l/100 km gemessen. MIRAIS ZWEITE CHANCE Genau wie beim Hybridtaxi ist Toyota mit der Brennstoffzelle zum Taxipionier geworden. Für den Toyota Mirai, der seit 2014 in Deutschland angeboten wird, hat Toyota ebenfalls eine Taxiumrüstung entwickeln lassen. Jetzt wurde eine komplett neue Version des Brennstoffzellentaxis angekündigt. Es soll deutlich mehr Reichweite und Platz für Fahrgäste und Gepäck bieten. Nachdem das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland stetig ausgebaut wird, kann man gespannt sein, ob die Produktionszahlen des neuen Modells deutlich höher sein werden als beim bisherigen Modell. Bislang ist der Mirai hauptsächlich in den Farben von CleverShuttle auf der Straße zu sehen gewesen. Wenn der Preis stimmt, dann könnte das neue Modell möglicherweise noch einmal den Versuch starten, im deutschen Taxigewerbe Fuß zu fassen. Aber auch in anderen Segmenten will Toyota neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf den Markt bringen. Der Hochdachkombi Proace City wird bis zu sieben Sitzplätze bieten und wurde in Kooperation mit dem französischen PSA-Konzern (Citroën, DS, Opel, Peugeot, Vauxhall) entwickelt. Für 2021 ist der Proace City als vollelektrische Version angekündigt. Wie wichtig alternative Antriebe den Konzernen sind, zeigt sich in der kürzlich veröffentlichten Absichtserklärung des PSA-Konzerns. Alle neuen Modellreihen, die ab 2019 auf den Markt kommen, sollen mindestens in einer Plug-in-Hybrid- oder vollelektrischen Variante angeboten werden. Die Transporter Peugeot Expert, Citroën Jumpy, Opel Vivaro, Toyota Proace und Vauxhall Vivaro sowie ihre vergleichbaren Pkw-Varianten, die bis zu neun Sitzplätze bieten, werden ab 2020 auch als E-Fahrzeuge erhältlich sein. Je nach Kundenwunsch können die Fahrzeuge dann mit zwei unterschiedlich dimensionierten Batterien geordert werden. Die Version mit 50 kWh soll den Transporter, FOTOS: Toyota, CleverShuttle, Intax, ABT e-Line 20 NOVEMBER / DEZEMBER / 2019 TAXI

ELEKTRISCH ZUKUNFT OHNE DIESEL Ein Taxi mit Brennstoffzelle könnte doch eigentlich die Lösung sein. Schade, dass ein Wettbewerber dies beweist und nicht die Taxibranche. Die Zeichen sind unverkennbar: Die Politik will den Umstieg auf Elektromobilität und weg vom Verbrenner. Das Taxigewerbe muss sich dieser Herausforderung stellen. Taxi Times bringt auf den folgenden Seiten einen Überblick (siehe links), testete zwei elektrische Modelle (S. 22–27) und berichtet von den Erfahrungen eines Pioniers (S. 28.) Die aktuelle Version des Kia Soul gibt es ausschließlich als E-Fahrzeug. vorläufigen Angaben zufolge, 200 Kilometer weit bringen. Die Version mit 75 kWh Batteriekapazität kommt ein gutes Stück weiter. Sie soll rund 300 Kilometer weit rein elektrisch fahren können. Das übergeordnete Ziel der PSA-Gruppe ist es, bis zum Jahr 2025 die gesamte Pkw- und Nutzfahrzeugpalette zu elektrifi zieren. E-TAXIS AUS SÜDKOREA Auch mit südkoreanischen Autos kann man elektrisch Taxi fahren. Neben dem e-Niro bietet Kia auch den e-Soul mit Taxipaket an. Beide Autos greifen auf den gleichen Antriebsstrang zurück und können mit zwei verschieden starken Motorisierungen geordert werden. Die kleinere Variante hat im e-Soul eine maximale Reichweite von 276 Kilometern und wird von einem E-Motor mit 136 PS Leistung angetrieben. Die stärkere Variante mit 204 PS verfügt über einen Energiespeicher mit insgesamt 64 kWh Kapazität. Der so konfigurierte e-Soul soll vollgeladen über 452 Kilometer weit fahren können. Genau dieses Modell wird aktuell von der Taxi Times-Redaktion getestet. Den ausführlichen Testbericht zu dem E-Taxi wird man in einer der nächsten Taxi Times-Ausgaben lesen können. Ein Testbericht zur Plug-in Hybrid Variante des Kia Niro ist auf Seite 26 nachzulesen. Will man mit einem E-Taxi aus deutscher Produktion seiner Tätigkeit nachgehen, sieht es aktuell noch zappenduster aus. Beim bisherigen Taxi-Platzhirsch Mercedes deuten sich zwar die ersten vollelektrischen Modelle wie der EQC, der EQV und der elektrische Vito an, aber mit Taxipaket ist derzeit kein Modell erhältlich. Sollten sich die Fahrzeuge als Taxi durchsetzen, dann muss noch an einigen Variablen gedreht werden, bis Preis, Leistung und Reichweite überzeugen können. Bei Volkswagen setzt man aktuell immerhin auf einen elektrischen Caddy, der auch mit Taxipaket kommen soll. Den Wunsch vieler Taxiunternehmer nach einer außerordentlich hohen Reichweite wird der ABT e-Caddy allerdings auch nicht erfüllen können. Allerdings richtet sich der Volkswagen-Konzern zunehmend auf die Elektromobilität aus. So wurde bereits in Frankfurt auf der IAA der ID.3 vorgestellt und es bleibt keine weitere Messe aus, auf der VW nicht eine neue elektrische Studie präsentiert. Derzeit ist aber deutlich zu spüren, dass in der Zukunft rückblickend sicher nicht von Fahrzeugen deutscher Hersteller gesprochen wird, wenn von den E-Taxi- Pionieren die Rede ist. sg/ar Mal schauen, ob sich die elektrische Variante des VW Caddy durchsetzen kann. AKTUELL BESTELLBARE E-FAHRZEUGE MIT TAXIPAKET Hyundai Ioniq Elektro Kia e-Niro Kia e-Soul London Taxi LEVC TX Nissan e-NV 200 Nissan Leaf Tesla Model S Tesla Model X Toyota Mirai mit Brennstoffzelle Plug-in-Hybrid-Modelle sind hier nicht berücksichtigt. TAXI NOVEMBER / DEZEMBER / 2019 21

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