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Taxi Times International - Juni 2015 - Deutsch

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TAXI-TARIF TAXI-TARIF

TAXI-TARIF TAXI-TARIF Bei Taxibestellungen über eine bestimmte Smart phone-App wurden im Mai 50 Prozent des Fahrpreises erstattet. Teile des etablier ten Taxi gewerbes halten dies für Verbrauchertäuschung und für rechtlich angreifbar. Erleben Sie Flexibilität, Qualität und Individualität mit Sicherheit auf höchstem Niveau! TAXITARIF SICHERT DIE GRUND VERSORGUNG Vertreter von Taxiverbänden und -zentralen bei der Versammlung des BZP, bei der auch eine Resolution an Daimler verabschiedet wurde. Der BZP hält weiterhin an einer Tarifpflicht für das deutsche Taxigewerbe fest und hat das Gesetz auf seiner Seite – noch. A nfang Mai purzelten in den Großstädten die Taxi preise. Rund zwei Wochen lang konnten Bürger in Frankfurt, Mailand, München, Wien und anderen Citys für die Hälfte Taxi fahren. Initiator dieser Aktion war MyTaxi, über deren App allen Kunden 50 Prozent des Taxipreises wiedererstattet wurden, wenn diese die gebuchte fahrt bargeldlos bezahlten. Für die Taxikunden wurde das Taxi so zu einer lukrativen Trans port alter native, RAUS AUS DER KUSCHELECKE – BZP RÜGT DEN DAIMLER-KONZERN Der Deutsche Taxiverband BZP fordert in einer Resolution den Autokonzern Daimler auf, auf den mit seinem Tochterunternehmen MyTaxi praktizierten finanziellen Verdrängungswettbewerb in Form von Rabattaktionen auf reguläre Taxitarife zu verzichten. Die Resolution im Wortlaut: „Der Erweiterte Vorstand des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes (BZP) sieht die seit Jahrzehnten bewährte Partner schaft des deutschen Taxigewerbes mit Mercedes erheblich gefährdet. Die jüngsten Marktaktivitäten der Daimler-Tochter MyTaxi, insbesondere die wettbewerbsrechtlich mehr als zweifelhaften wiederholten Rabattaktionen, bedrohen die wichtigen Eigenorganisa tionen der Taxiunternehmen, die Taxizentralen, in ihrer wirtschaftlichen Existenz. Der Erweiterte Vorstand des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes (BZP) fordert deshalb den Daimler-Konzern auf, die bisher verfolgte Marktstrategie des Tochterunternehmens MyTaxi zu überdenken und zukünftig auf einen finanziellen Verdrängungswettbewerb zu Lasten der Taxizentralen, wie z. B. Rabattaktionen noch dazu, weil während der ersten Aktions woche auch noch die Lokführer der Bahn streikten. Auch für die angeschlossenen Fahrer war dies ein lohnendes Geschäft, bekamen sie doch mehr Fahrten als sonst. auf reguläre Taxitarife, zu verzichten. Der Erweiterte Vorstand des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes (BZP) ist überzeugt davon, dass die Fortführung der Partnerschaft des deutschen Taxigewerbes mit Mercedes möglich und für beide Partner sinnvoll ist. Das setzt allerdings voraus, dass beide Partner gegenseitige Rücksicht auf die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und grundlegenden Rahmenbedingungen des Partners nehmen und keine Aktivitäten fortführen, die darauf abzielen, den wirtschaftlichen Kernbereich eines Partners zu zerstören.“ FOTO: Tony Hegewald / pixelio.de FOTO: Taxi Times Betroffen waren davon die Taxizentralen, weil etliche ihrer Kunden – zumindest während des Aktionszeitraumes – den Anbieter wechselten. Dieter Schlenker von Taxi Deutschland, dem Verbund etlicher Taxizentralen, sprach von einer Verbrauchertäuschung: „Die vermeintlich billigen Taxifahrten gaukeln der Bevölkerung vor, Taxifahren könne billiger sein.“ Dabei bleibe der Fahrpreis der gleiche. „Der Rabatt wird lediglich von finanzstarken globalen Unternehmen subventio niert.“ Dazu zählt auch der Daimler- Konzern mit seiner Mobilitätsplattform moovel, der vor einiger Zeit MyTaxi übernommen hat. Mercedes hat in Deutschland einen Taxi-Marktanteil von etwa 60 Prozent und ist seit Jahrzehnten auch Fördermitglied im BZP. Diese Partnerschaft sei nun aber gefährdet, heißt es in einer BZP-Resolution (siehe nebenstehender Kasten). Der BZP sieht in der Rabatt aktion einen „Verdrängungswettbewerb“ und lässt nun auch anwaltlich überprüfen, ob solche Rabatt aktionen nicht doch einen Verstoß gegen die Tarifpflicht darstellen. Sollte diese umgangen oder gar gesetzlich gekippt werden, drohen nicht nur dem Taxigewerbe, sondern auch der Bevölkerung massive Nachteile, prophezeit BZP- Präsident Michael Müller: „Ein flächen- deckendes und weitgehend verfügbares Beförderungs angebot mit bezahl baren Preisen muss als notwendige Ergänzung des Linienverkehrs bereitstehen. Das ist mit einem rein wettbewerblich ausgerichteten Angebot nicht zu schaffen. Während sich bei einer unterstellten Tariffreigabe in Ballungs räumen Anbieter einen vermutlichen ruinösen Preis kampf liefern, würden ländliche Gegenden als wirtschaftlich unattraktiv abgestempelt – und vom Verkehr abgeschnitten.“ Noch greifen solche Argumente. Der Vorstoß der deutschen Monopol kommission, den Taxitarif in Deutschland abzuschaffen, würde kürzlich von der Bundesregierung abgelehnt. Doch MyTaxi und Uber werden nicht lockerlassen, den Kampf um Markt anteile im Beförderungssegment auch über den Preis führen zu dürfen. Unterstützung erhofft man sich dabei von der EU. Dort hat Uber Beschwerde gegen Deutschland wegen dessen durch Land- und Verwaltungsgerichte ausgesprochener Verbote eingereicht. Was die zuständige EU-Transportkommissarin dazu bewogen hat, in einer ersten Stellungnahme die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, die Beförderungsregularien europäisch zu regeln. In Deutschland würden dann die Taxipreise dauerhaft purzeln – nicht nur für zwei Wochen. jh • Taxi-Lösungen • Absenkfahrzeuge • Chamäleon-Modelle Mobilität ohne Grenzen! aus dem Allgäu MobiTEC GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Str. 6 D-88450 Berkheim 14 TAXI JUNI / 2015 15 info@mobi-tec.de www.mobi-tec.de Tel.: +49 83 95 / 91 00 89-0

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