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Taxi Times International - Oktober 2015 - Deutsch

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INTERVIEW möglich. Nach

INTERVIEW möglich. Nach diesem Meeting gab es eine Aktionswoche der ITF, diese fand in vielen Ländern statt. Und einige Gewerkschaften organisierten einen ‚Uber-Protesttag‘ – z. B. in den USA, Kanada, im Vereinigten Königreich, in Belgien, auf den Philippinen, in Indien und Thailand. Natürlich nutzten wir diese Veranstaltungen auch zur Selbstpromotion. Die belgischen Kollegen Frank Moreels und Roberto Parrillo machten uns mit der Internationalen Straßentransportgewerkschaft in Brüssel bekannt. Und wir fanden heraus, dass wir vieles gemeinsam haben.“ Gab es je Kontakte zwischen der ITF und Uber? „Nein, nie. Wir betrachten sie als eine Art Antigewerkschaft. Uber ist der neue und aggressivste Rudelführer. Manchmal nennen wir sie ‚Walmart auf Rädern‘ – wegen der schlechten sozialen Bedingungen für die Fahrer. Aber Uber ist nicht allein. In den USA ist Lyft ein starker Konkurrent und von gleicher Bedeutung. Auf die konzentrieren wir uns ebenfalls.“ Sollte Uber wie ein normales Taxiunternehmen behandelt werden? „Nein. Es handelt sich eindeutig um ein appbasiertes Unternehmen. Kein herkömmlicher Taxibetreiber. Aber das bedeutet nicht, dass dafür keine Regeln gelten. Was mich am meisten irritiert, sind die erheblich gestiegenen Fahrpreise bei höherer Nachfrage – z. B. an Weihnachten und Neujahr. Dann wieder bieten sie einen Nachlass von 50 Prozent. Es ist nicht immer leicht, der Unternehmenslogik von Uber zu folgen.“ Leben die Gewerkschaften nicht ein wenig in der Vergangenheit mit ihrer Verteidigung des Sta tus quo in der Taxibranche? »Uber nennen wir manchmal „Walmart auf Rädern“ – wegen der schlechten sozialen Bedingungen für die Fahrer.« „Gewerkschaften haben nichts gegen Innovationen. Wir würden die Qualität in der Branche sehr gerne verbessern. Junge Leute mögen Apps. Mit ihnen haben sie sofort Kontakt. Sie können ihr Auto verfolgen. Eine Verbesserung der Qualität kann aber nur unter gleichen Wettbewerbsbedingungen erreicht werden. Wir sind Regulierungen gegenüber sehr positiv eingestellt. Vielleicht sollte man die Größe der Taxiflotten in größeren Städten sogar regulieren und beschränken, sodass die Fahrer nicht um jede Fahrt kämpfen müssen und es immer genügend Angebote gibt. In Japan ging die Anzahl der Fahrzeuge nach der Deregulierung durch die Decke. Die Einnahmen reduzierten sich dermaßen, dass es manchmal besser war, Sozialhilfe zu beantragen, als weiterhin als Taxifahrer zu arbeiten.“ Warum ist die Taxibranche so einzelgängerisch? „Weil sie nur sehr selten mit anderen Transportformen kooperiert, obwohl hier durchaus gegenseitige Vorteile zu erzielen wären. Dies ist hauptsächlich ein städtisches Problem. Dennoch gibt es andere Transportformen, die durch die Zusammenarbeit mit der Taxibranche Vorteile erzielen könnten und umgekehrt – z. B. beim Behindertentransport, dem Transport von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die Älteren, der Transport auf Abruf. Aber diese Dienste gibt es nur, wenn sie subventioniert werden.“ Wie stehen Sie zu dem jüngsten Gerichtsurteil in Kalifornien, mit dem Uber angehalten wurde, seine Fahrer als Angestellte zu behandeln? „Wir begrüßen diese Entscheidung. Wir sind der Ansicht, dass der Fahrer wählen können soll, ob er für Lohn arbeitet oder sich seinen Traum erfüllt und Unternehmer wird und ein größeres Unternehmen gründet. Es sollte immer die Wahl zwischen der Arbeit als Angestellter mit sicherem Einkommen und Sicherheit und der Arbeit als Selbstständiger geben. Aber diese Wahl soll der Fahrer treffen können, sie darf ihm nicht vom Betreiber aufgezwungen werden.“ Wim Faber Leihtaxi bundesweit Folierung www.Taxi-Zentrum.de Ford Tourneo Custom L2H1 TAXI EZ 06/2014, 22.800 km, Diesel, 9-Sitzer, 155 PS, 6-Schaltgetriebe. 23.000 € netto zzgl. MwSt. Telefon: 03381- 36 86 85 Verkauf Neu- und Gebrauchtwagen www.Taxi-Zentrum.de Tel. 03381 368685 DIE ITF The International Transport Workers’ Federation (ITF) repräsentiert mehr als 4,5 Millionen Transportbeschäftigte in 150 Ländern. Sie zählt zu den Weltorganisationen, die mit der Internationalen Handelsvereinigung (ITUC) verbunden sind. Der Sitz der 1896 gegründeten ITF ist London. In Nairobi, Neu-De lhi, Rio de Janeiro, Amman und Brüssel betreibt man weitere regionale Büros. 16

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